Hat Jesus tatsächlich behauptet Gott zu sein?

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Hat Jesus tatsächlich behauptet Gott zu sein?

Um es gleich vorwegzunehmen: Ja, er hat. Allerdings nicht direkt, indem er z.B. behauptet hätte: „Ich bin Gott“ oder so ähnlich... das ist vermutlich seine Demut[1], weshalb er es so nicht getan hat. Aber er hat es immer noch deutlich genug getan, so dass man es erkennen kann. Hier habe ich einige Hinweise aufgelistet (ohne Anspruch auf Vollständigkeit), bei denen sein Anspruch Gott zu sein, deutlich wird:

„Er [Jesus] ist der einzige Religionsstifter, der stets behauptet hat, Gott zu sein, und die einzige Persönlichkeit, die einen großen Teil der Welt auch davon überzeugt hat, dass er es ist.“[2]

Selbstaussagen Jesu

Zuerst einige Selbstaussagen Jesu:

Jesus tritt mit Vollmacht, Autorität und Selbstgewissheit auf

"Ich bin"

Das immer wiederkehrende „Ich bin“[3], das Jesus verwendet (Ich bin das Brot des Lebens, ich bin das Licht der Welt, ich bin von oben her, ich bin der Weg, ich bin die Wahrheit, ich bin die Auferstehung und das Leben, ich bin die Tür, ich bin der gute Hirte, ich bin das lebendige Wasser, ich bin das Alpha und das Omega, etc.) ist eine deutliche Parallele zum Namen Gottes, wir er sich Mose am Berg Horeb offenbart hat:

2.Mose 3,13-15 13 Mose aber antwortete Gott: Siehe, wenn ich zu den Söhnen Israel komme und ihnen sage: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt, und sie mich fragen: Was ist sein Name?, was soll ich dann zu ihnen sagen? 14 Da sprach Gott zu Mose: »Ich bin, der ich bin«. Dann sprach er: So sollst du zu den Söhnen Israel sagen: Der »Ich bin« hat mich zu euch gesandt. 15 Und Gott sprach weiter zu Mose: So sollst du zu den Söhnen Israel sagen: Jahwe, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name in Ewigkeit, und das ist meine Benennung von Generation zu Generation.

Johannesevangelium:

Ich bin das Brot des Lebens: Wer zu mir kommt, wird nicht hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr dürsten. Joh 6,35

... ich bin vom Himmel herabgekommen, nicht daß ich meinen Willen tue, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat. Joh 6,38

Ich bin das Brot des Lebens. Joh 6,48

Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben. Joh 8,12

Ihr seid von dem, was unten ist, ich bin von dem, was oben ist; ihr seid von dieser Welt, ich bin nicht von dieser Welt. Joh 8,23

Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, so wird er errettet werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden. Joh 10,9

Ich bin der gute Hirte; der gute Hirte läßt sein Leben für die Schafe. Joh 10,11

Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist ... Joh 11,25

Ich bin als Licht in die Welt gekommen, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe ... Joh 12,46

Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich. Joh 14,6

Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht, denn getrennt von mir könnt ihr nichts tun. Joh 15,5

„Jesus ist der »Ich bin«. In den »Ich-bin-Worten«, die uns im Johannesevangelium und im Buch der Offenbarung überliefert sind, macht Jesus mit vielen Bildern und Vergleichen deutlich, wer er ist. »Ich bin« - diese beiden kleinen Worte entsprechen schon dem Namen, mit dem Gott sich dem Mose offenbart hatte: »Ich bin, der ich bin!«“[4]

Oder noch deutlicher verwendet er dieses „Ich bin“ an dieser Stelle, als er vor dem Hohen Rat direkt gefragt wird ob er der Messias[5] sei:

Mk 14,60-65 60 Und der Hohepriester stand auf, trat in die Mitte und fragte Jesus und sprach: Antwortest du nichts? Was zeugen diese gegen dich? 61 Er aber schwieg und antwortete nichts. Wieder fragte ihn der Hohepriester und spricht zu ihm: Bist du der Christus, der Sohn des Hochgelobten? 62 Jesus aber sprach: Ich bin es! Und ihr werdet den Sohn des Menschen sitzen sehen zur Rechten der Macht und kommen mit den Wolken des Himmels. 63 Der Hohepriester aber zerriß seine Kleider und spricht: Was brauchen wir noch Zeugen? 64 Ihr habt die Lästerung gehört. Was meint ihr? Sie verurteilten ihn aber alle, daß er des Todes schuldig sei. 65 Und einige fingen an, ihn anzuspeien und sein Angesicht zu verhüllen und ihn mit Fäusten zu schlagen und zu ihm zu sagen: Weissage! Und die Diener schlugen ihn ins Gesicht.

Das Zerreissen des Gewandes des Hohenpriesters, durch das er seine Abscheu vor der Gotteslästerung zum Ausdruck brachte, erklärte Henry Barclay Swete: „Das Gesetz verbot dem Hohenpriester, sein Gewand bei privaten Streitigkeiten zu zerreißen[6], doch wenn er als Richter in Aktion trat, war er durch die Sitte verpflichtet, auf diese Weise seine Abscheu über jede Gotteslästerung, die in seiner Gegenwart geäußert wurde, zum Ausdruck zu bringen. Die Erleichterung des in Verlegenheit geratenen Richters ist offenkundig. Wenn kein glaubwürdiger Beweis dagegen aufzutreiben war, erübrigte sich die Notwendigkeit dafür jetzt. Der Gefangene hatte sich selbst belastet.“[7]

Theodor Haarbeck: „So tritt uns denn auch im Neuen Testament das Ich Jesu ebenso gewaltig entgegen wie im Alten Testament das Ich Jahwes.“[8]

Zum "Ich bin" erklärte A. Glen Campbell: „Von solchen alttestamentlichen Hinweisen her wie 2.Mose 3,14; 5.Mose 32,39 und Jes 43,11 ist es klar, dass es kein neuer Gedanke ist, den Jesus hier vorbringt. Die Juden waren durchaus bekannt mit der Vorstellung, dass der »Jehova« des Alten Testamentes der ewig lebende Eine ist. Was für die Juden neu ist, ist allein die Identifikation Jesu mit dieser Bezeichnung. [...] Dass wir den Ausdruck »Ich bin« (eimi) verstehen müssen als Absicht, die volle Göttlichkeit Christi festzustellen, wird deutlich durch die Tatsache, dass Jesus keinen Versuch einer Erklärung macht. Er unternimmt nichts, um die Juden davon zu überzeugen, dass sie ihn missverstanden haben, sondern er wiederholt vielmehr diese Aussage mehrmals bei verschiedenen Gelegenheiten.“[9]

Joseph Ratzinger, Benedikt XVI. (* 16. April 1927 in Marktl als Joseph Aloisius Ratzinger) schrieb in seinem Buch über Jesus von Nazareth: „Da ist zunächst Ex 3,14 - die Szene mit dem brennenden Dornbusch, aus dem heraus Gott den Mose ruft, der seinerseits diesen rufenden Gott fragt: Wie heißt du? Ihm wird als Antwort der rätselhafte Name JHWH gegeben, dessen Bedeutung der sprechende Gott selber auslegt mit dem gleichfalls rätselhaften Satz: „Ich bin, der ich bin.“ Die vielfältigen Interpretationen dieses Satzes brauchen uns hier nicht zu beschäftigen; es bleibt, dass dieser Gott sich einfach als der „Ich-bin“ bezeichnet. Er ist schlechthin. Und das bedeutet natürlich auch, dass er immer da ist — für die Menschen, gestern, heute, morgen. [...] Israel hatte erkannt, dass sein Gott schlechthin „Gott“ war. Und so hatte das „Ich bin“ des Dornbuschs neu seine Bedeutung gefunden: Dieser Gott ist einfach. Er stellt sich gerade als der, der ist, in seiner Einzigkeit vor in dem Wort „Ich bin’s.“ Das ist gewiss zum einen Abgrenzung von den vielen Gottheiten, die es gab, aber vor allem ganz positiv das Erscheinen seiner nicht zu beschreibenden Einzigkeit und Einzigartigkeit. Wenn Jesus sagt: „Ich bin es“, dann nimmt er diese Geschichte auf und bezieht sie auf sich. Er zeigt seine Einzigkeit: In ihm ist das Geheimnis des einen Gottes persönlich anwesend. „Ich und der Vater sind eins.” Heinrich Zimmermann hat mit Recht betont, dass Jesus mit diesem „Ich bin“ nicht neben das Ich des Vaters tritt (TThZ[10] 69, a.a.O., S. 6), sondern auf den Vater verweist. Aber gerade so spricht er auch von sich selbst. Es geht gerade um die Untrennbarkeit von Vater und Sohn. Weil er der Sohn ist, darf er die Selbstvorstellung des Vaters in den Mund nehmen. „Wer mich sieht, sieht den Vater“ (Joh 14,9). Und umgekehrt: Weil dies in der Tat so ist, darf er das Offenbarungswort des Vaters als Sohn in den Mund nehmen.“[11]

=> Jesus sagt immer wieder in Parallele zu Gott am Horeb: 'Ich bin ...!'.

"Ich aber sage euch..."

Mt 5,21+22 21 Ihr habt gehört, daß zu den Alten[12] gesagt ist: Du sollst nicht töten; wer aber töten wird, der wird dem Gericht verfallen sein[13]. 22 Ich aber sage euch, daß jeder, der seinem Bruder zürnt, dem Gericht verfallen sein wird; wer aber zu seinem Bruder sagt: Raka! dem Hohen Rat verfallen sein wird; wer aber sagt: Du Narr! der Hölle des Feuers verfallen sein wird.

Mt 5,27-28 27 Ihr habt gehört, daß gesagt ist: Du sollst nicht ehebrechen[14]. 28 Ich aber sage euch, daß jeder, der eine Frau ansieht, sie zu begehren, schon Ehebruch mit ihr begangen hat in seinem Herzen.

Mt 5,31-35 31 Es ist aber gesagt: Wer seine Frau entlassen will, gebe ihr einen Scheidebrief[15]. 32 Ich aber sage euch: Jeder, der seine Frau entlassen wird, außer aufgrund von Hurerei, macht, daß mit ihr Ehebruch begangen wird; und wer eine Entlassene heiratet, begeht Ehebruch. 33 Wiederum habt ihr gehört, daß zu den Alten gesagt ist: Du sollst nicht falsch schwören, du sollst aber dem Herrn deine Eide erfüllen. 34 Ich aber sage euch: Schwört überhaupt nicht! Weder bei dem Himmel, denn er ist Gottes Thron; 35 noch bei der Erde, denn sie ist seiner Füße Schemel; noch bei Jerusalem, denn sie ist des großen Königs Stadt;

Mt 5,38-39 38 Ihr habt gehört, daß gesagt ist: Auge um Auge und Zahn um Zahn.[16] 39 Ich aber sage euch: Widersteht nicht dem Bösen, sondern wenn jemand dich auf deine rechte Backe schlagen wird, dem biete auch die andere dar;

Mt 5,43-44 43 Ihr habt gehört, daß gesagt ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. 44 Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde, und betet für die, die euch verfolgen,

=> Jesus stellt sich hiermit über Mose, dem die 10 Gebote und das restliche "Gesetz" (hebr. Thora - Weisung, die 5 Bücher Mose) ausdrücklich von Gott gegeben wurde und stellt sich damit Gott gleich: nur Gott selbst kann die Gebote Gottes erweitern oder abändern.

Ernst Käsemann (* 12. September 1906 in Bochum-Dahlhausen; † 17. Februar 1998 in Tübingen) von 1959-1971 Professor für Neues Testament in Tübingen schrieb hierzu 1954 in seinem Aufsatz "Das Problem des historischen Jesus": „»Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist, ich aber sage euch« (Matthäus 5,21ff) Diese Worte »gehören zum Erstaunlichsten in den Evangelien überhaupt«: ihre Unerhörtheit bezeugt ihre Echtheit. Mit dem Satz: »Ich aber sage euch« beansprucht Jesus eine Autorität, die über der des Moses steht. Dazu gibt es auf jüdischem Boden keine Parallelen und kann es keine geben. Denn der Jude, der solche Vollmacht beansprucht, hat sich aus dem Verband des Judentums gelöst. Mag Jesus auch als Rabbi oder als Prophet aufgetreten sein, so hat er mit seinem Anspruch doch die Vollmacht jedes Rabbi und Propheten überschritten, denn beide standen nach jüdischen Glauben unter der Autorität des Moses. [...] Die einzige Kategorie, die seinem Anspruch gerecht wird, ist die des Messias, auch wenn er sie selbst nicht benutzt oder gefordert hat.“[17]

Joseph Ratzinger: „Den Alten ist gesagt worden — ich aber sage euch. Das Ich Jesu tritt mit einem Rang hervor, den sich kein Gesetzeslehrer erlauben darf. Die Menge spürt das — Matthäus sagt uns ausdrücklich, dass das Volk „erschrak“[18] ob seiner Weise zu lehren. Er lehrt, nicht wie die Rabbinen es tun, sondern als einer, der „Vollmacht“ hat (7,29; vgl. Mk 1,22; Lk 4,32). Damit ist natürlich nicht eine rhetorische Qualität von Jesu Reden gemeint, sondern der offenkundige Anspruch, selbst auf der Höhe des Gesetzgebers — auf der Höhe Gottes — zu stehen. Das „Erschrecken” (die Einheitsübersetzung mildert das leider in „Betroffenheit“ ab) ist genau das Erschrecken darüber, dass ein Mensch mit der Hoheit Gottes selbst zu sprechen wagt. Entweder vergreift er sich damit an der Majestät Gottes, was furchtbar wäre — oder aber, was kaum fassbar scheint, er steht wirklich auf der Höhe Gottes.“[19]

"Amen, Amen, ich sage euch"

Mt 5,18: Denn wahrlich[20], ich sage euch: Bis der Himmel und die Erde vergehen, soll auch nicht ein Jota oder ein Strichlein von dem Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist.

Mt 6,2: 2 Wenn du nun Almosen gibst, sollst du nicht vor dir her posaunen lassen, wie die Heuchler tun in den Synagogen und auf den Gassen, damit sie von den Menschen geehrt werden. Wahrlich, ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin.

Mt 6,5: 5 Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht sein wie die Heuchler; denn sie lieben es, in den Synagogen und an den Ecken der Straßen stehend zu beten, damit sie von den Menschen gesehen werden. Wahrlich, ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin.

Mt 6,16: 16 Wenn ihr aber fastet, so seht nicht düster aus wie die Heuchler! Denn sie verstellen ihre Gesichter, damit sie den Menschen als Fastende erscheinen. Wahrlich, ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin.

Joh 3,3: 3 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen.

Joh 3,5: 5 Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes hineingehen.

Joh 3,11: 11 Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wir reden, was wir wissen, und bezeugen, was wir gesehen haben, und unser Zeugnis nehmt ihr nicht an.

Joh 5,19: 19 Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich selbst tun, außer was er den Vater tun sieht; denn was der tut, das tut ebenso auch der Sohn.

Joh 5,24-25: 24 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, <der> hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist aus dem Tod in das Leben übergegangen. 25 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, daß die Stunde kommt und jetzt da ist, wo die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden, und die sie gehört haben, werden leben.

Joh 6,32; 32 Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot aus dem Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahrhaftige Brot aus dem Himmel.

Joh 6,47: 47 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer glaubt, hat ewiges Leben.

Joh 8,34: 34 Jesus antwortete ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Jeder, der die Sünde tut, ist der Sünde Sklave.

Joh 8,51: 51 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn jemand mein Wort bewahren wird, so wird er den Tod nicht sehen in Ewigkeit.

Joh 8,58: 58 Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham war, bin ich.

Joh 10,1: 1 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer nicht durch die Tür in den Hof der Schafe hineingeht, sondern anderswo hinübersteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber.

Joh 10,7: 7 Jesus sprach nun wieder zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ich bin die Tür der Schafe.

Joh 13,20: 20 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer aufnimmt, wen ich senden werde, nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat.

Joh 14,12: 12 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird auch die Werke tun, die ich tue, und wird größere als diese tun, weil ich zum Vater gehe.

Joh 16,23: 23 Und an jenem Tag werdet ihr mich nichts fragen. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Was ihr den Vater bitten werdet in meinem Namen, wird er euch geben.

Jesus verwendete dieses Wahrlich/Amen sehr oft: Insgesamt kommt das griech. αμήν 101 mal in 76 Versen zwischen Mt-Joh vor (weil Jesus öfter auch αμήν αμήν sagt, sind es weniger Verse) => gesucht wurde mit Bible Works im Nestle Aland Text der 27. Auflage. Matt. 5:18 Matt. 5:26 Matt. 6:2 Matt. 6:5 Matt. 6:16 Matt. 8:10 Matt. 10:15 Matt. 10:23 Matt. 10:42 Matt. 11:11 Matt. 13:17 Matt. 16:28 Matt. 17:20 Matt. 18:3 Matt. 18:13 Matt. 18:18 Matt. 18:19 Matt. 19:23 Matt. 19:28 Matt. 21:21 Matt. 21:31 Matt. 23:36 Matt. 24:2 Matt. 24:34 Matt. 24:47 Matt. 25:12 Matt. 25:40 Matt. 25:45 Matt. 26:13 Matt. 26:21 Matt. 26:34 Mk. 3:28 Mk. 8:12 Mk. 9:1 Mk. 9:41 Mk. 10:15 Mk. 10:29 Mk. 11:23 Mk. 12:43 Mk. 13:30 Mk. 14:9 Mk. 14:18 Mk. 14:25 Mk. 14:30 Mk. 16:9 Lk. 4:24 Lk. 12:37 Lk. 18:17 Lk. 18:29 Lk. 21:32 Lk. 23:43 Jn. 1:51 Jn. 3:3 Jn. 3:5 Jn. 3:11 Jn. 5:19 Jn. 5:24 Jn. 5:25 Jn. 6:26 Jn. 6:32 Jn. 6:47 Jn. 6:53 Jn. 8:34 Jn. 8:51 Jn. 8:58 Jn. 10:1 Jn. 10:7 Jn. 12:24 Jn. 13:16 Jn. 13:20 Jn. 13:21 Jn. 13:38 Jn. 14:12 Jn. 16:20 Jn. 16:23 Jn. 21:18

=> Indem Jesus viele Aussagen mit Amen einleitet(!) (manchmal sogar noch verstärkend mit einem doppelten Amen) spricht er mit der Autorität Gottes, denn nur Gott ist der »Gott der Treue« und das Amen. => Jes 65,16 Daher, wer sich im Land segnet, wird sich bei dem Gott der Treue [hebr. Amen] segnen, und wer im Land schwört, wird bei dem Gott der Treue [hebr. Amen] schwören. Denn die früheren Nöte werden vergessen und vor meinen Augen verborgen sein.

Ein Kommentator schrieb zu Amen, Amen: „Er sagte zu ihnen »wahrlich, wahrlich, ich sage euch …« Eingeleitet mit einem doppelten »Amen« – dem stärksten Eid – beansprucht unser Herr den unaussprechlichen Namen göttlicher Wesenheit. Die Juden erkennen, was er gemeint hat, sind entsetzt und versuchen, ihn zu steinigen.“[21]

Ernst Käsemann zu Amen/Wahrlich: „Jesus hat sich zweifellos als »inspiriert« verstanden [d.h. dass Gott durch ihn redete]. Das beweist unter anderem sein eigentümlicher Gebrauch der Vokabel »Amen«. Auch im zeitgenössischen Judentum wurde »Amen« verwendet, aber da stand es, wie heute bei uns, am Ende als Antwort auf ein vorangegangenes Gebet oder eine Schriftlesung, und nur ein anderer konnte »Amen« sagen. Bei Jesus hingegen steht das Wort am Anfang, und er sagt es selbst: »Amen, ich sage euch.« Daraus spricht eine höchste unmittelbare Gewißheit, wie sie durch Inspiration vermittelt wird.“[22]

Umgang Jesu mit dem Reinheitsgebot

Mt 15,1-20: 15 1 Dann kommen Pharisäer und Schriftgelehrte von Jerusalem zu Jesus und sagen: 2 Warum übertreten deine Jünger die Überlieferung der Ältesten? Denn sie waschen ihre Hände nicht, wenn sie Brot essen. 3 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Warum übertretet auch ihr das Gebot Gottes um eurer Überlieferung willen? 4 Denn Gott hat gesagt: »Ehre den Vater und die Mutter!« und: »Wer Vater oder Mutter flucht, soll des Todes sterben.« 5 Ihr aber sagt: Wer zum Vater oder zur Mutter spricht: Eine Opfergabe <sei das>, was du von mir an Nutzen haben würdest, 6 der braucht seinen Vater <oder seine Mutter> nicht zu ehren; und ihr habt <so> das Wort Gottes ungültig gemacht um eurer Überlieferung willen. 7 Heuchler! Treffend hat Jesaja über euch geweissagt, indem er spricht: 8 »Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist weit entfernt von mir. 9 Vergeblich aber verehren sie mich, indem sie als Lehren Menschengebote lehren.« 10 Und er rief die Volksmenge herbei und sprach zu ihnen: Hört und versteht! 11 Nicht was in den Mund hineingeht, verunreinigt den Menschen, sondern was aus dem Mund herausgeht, das verunreinigt den Menschen. 12 Dann traten die Jünger hinzu und sprachen zu ihm: Weißt du, daß die Pharisäer sich ärgerten, als sie das Wort hörten? 13 Er aber antwortete und sprach: Jede Pflanze, die mein himmlischer Vater nicht gepflanzt hat, wird ausgerissen werden. 14 Laßt sie! Sie sind blinde Leiter der Blinden. Wenn aber ein Blinder einen Blinden leitet, so werden beide in eine Grube fallen. 15 Petrus aber antwortete und sprach zu ihm: Deute uns dieses Gleichnis! 16 Er aber sprach: Seid auch ihr noch unverständig? 17 Begreift ihr nicht, daß alles, was in den Mund hineingeht, in den Bauch geht und in den Abort ausgeworfen wird? 18 Was aber aus dem Mund herausgeht, kommt aus dem Herzen hervor, und das verunreinigt den Menschen. 19 Denn aus dem Herzen kommen hervor böse Gedanken: Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsche Zeugnisse, Lästerungen; 20 diese Dinge sind es, die den Menschen verunreinigen, aber mit ungewaschenen Händen zu essen, verunreinigt den Menschen nicht.

=> Jesus tritt hier in der Autorität und Vollmacht Gottes auf, indem er die Reinheitsgebote völlig neu fasst, nämlich dass Wasser den Menschen nicht reinigen kann und Nahrung ihn nicht verunreinigen kann, sondern dass die bösen Gedanken des Herzen den Menschen verunreinigen.

Ernst Käsemann zum Reinheitsgesetz: „Dasselbe gilt von Jesu Umgang mit dem jüdischen Reinheitsgesetz. Den vielen Geboten der äußeren kultischen Reinheit von Gegenständen stellt Jesus die eine Forderung der inneren Reinheit des menschlichen Herzens entgegen: »Was zum Munde eingeht das macht den Menschen nicht unrein ... was aber zum Munde herausgeht, das kommt aus dem Herzen und macht den Menschen unrein.« (Matthäus 15,1ff) Damit geht Jesus nicht nur wieder mit einer unerhörten Souveränität an dem Wortlaut des jüdischen Gesetzes und der Autorität des Moses vorüber, sondern damit hebt er das gesamte antike Kultwesen mit seiner Unterscheidung zwischen rein und unrein, zwischen sakral und profan aus den Angeln.“[23]

Jesus akzeptiert es als Gott angebetet zu werden

Joh 9,35-41: 35 Jesus hörte, dass sie [die Pharisäer] ihn [den Blindgeborenen, der von Jesus geheilt wurde] hinausgeworfen [aus der Synagoge, d.h. aus der Glaubensgemeinschaft der Juden] hatten; und als er ihn fand, sprach er: Glaubst du an den Sohn des Menschen? 36 Er antwortete und sprach: Und wer ist es, Herr, dass ich an ihn glaube? 37 Jesus sprach zu ihm: Du hast ihn gesehen, und der mit dir redet, der ist es. 38 Er aber sprach: Ich glaube, Herr. Und er warf sich vor ihm nieder. 39 Und Jesus sprach: Zum Gericht bin ich in diese Welt gekommen, damit die Nichtsehenden sehen und die Sehenden blind werden. 40 Einige von den Pharisäern, die bei ihm waren, hörten dies und sprachen zu ihm: Sind denn auch wir blind? 41 Jesus sprach zu ihnen: Wenn ihr blind wäret, so hättet ihr keine Sünde. Nun aber sagt ihr: Wir sehen. Daher bleibt eure Sünde.

=> A.T.Robertson, ein Gelehrter des Griechischen des Neuen Testamentes, schrieb in seinen „Word Pictures“ (übersetzt aus engl. von mir) zu dem Verb (griech. prosekynesen - προσεκύνεσεν), das hier mit niederwerfen übersetzt wird: „[...] niederwerfen in Ehrfurcht um zu verehren. Manchmal zu Menschen hin (Mat 18,26). In Johannes (siehe Joh 4, 20) ist dieses Verb 'immer benutzt um göttliche Anbetung auszudrücken' (Bernard). Es ist tragisch zu hören, dass Menschen es heutzutage ablehnen, dass Jesus angebetet werden sollte. Er akzeptierte Anbetung von diesem neuen Bekehrten, genauso wie später von Thomas, der ihn ‚Gott‘ (Joh 20,28) nannte. Petrus (Apg 10,25) lehnte Verehrung [bzw. Anbetung] von Cornelius ab, genauso wie Paulus und Barnabas dies in Lystra taten (Apg 14,18), aber Jesus legte hier keinen Widerspruch ein.“[24]

Joh 20,24-29: 24 Thomas aber, einer von den Zwölfen, genannt Zwilling, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. 25 Da sagten die anderen Jünger zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er aber sprach zu ihnen: Wenn ich nicht in seinen Händen das Mal der Nägel sehe und meine Finger in das Mal der Nägel lege und lege meine Hand in seine Seite, so werde ich nicht glauben. 26 Und nach acht Tagen waren seine Jünger wieder drinnen und Thomas bei ihnen. Da kommt Jesus, als die Türen verschlossen waren, und trat in die Mitte und sprach: Friede euch! 27 Dann spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! 28 Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott! 29 Jesus spricht zu ihm: Weil du mich gesehen hast, hast du geglaubt. Glückselig sind die nicht gesehen und doch geglaubt haben!

=> Als Thomas zweifelte, als er sagte: „Wenn ich Jesus nicht mit meinen eigenen Augen und ihn mit meinen Händen befühlt habe, werde ich nicht glauben!“ nimmt Jesus seine Zweifel ernst und begegnet ihm körperlich, physisch tast- und fühlbar. Als Thomas dann zu der Erkenntnis gelangt: „Mein Herr (griech. kyrios) und mein Gott (griech. theos)!“ akzeptiert Jesus es nicht nur, sondern er tadelt lediglich, dass er erst durch diese sicht- und fühlbaren Beweise zum Glauben gekommen ist.

John Stott erläuterte in Basic Christianity den Ausruf des Thomas folgendermassen: „Am Sonntag nach Ostern war der ungläubige Thomas mit den andern Jüngern in dem oberen Raum zusammen, als Jesus erschien. Er forderte Thomas auf, seine Wunden mit den Händen zu berühren, und Thomas, überwältigt von dem Wunder, schrie auf: »Mein Herr und mein Gott!«. Jesus akzeptiert diese Bezeichnung. Er tadelt Thomas wegen seines Unglaubens, aber nicht für die Äußerung der Anbetung.“[25]

Jesus trägt im NT den Titel "Herr" (kyrios)

Das griech. Wort kyrios - κύριος wurde für Herrscher, Kaiser und Könige verwandt: „kyrios (seit Pindar belegt; Adj. zu to kyros = Gewalt, Macht) bedeutet gewaltig, mächtig; substantiviert: Herr, Herrscher; derjenige welcher (über Menschen, Dinge, sich selbst) Verfügungsgewalt hat. [...] kyrios basileus = Herr (und) König ist für die Zeit zwischen 64-50 v. Chr. mehrfach bezeugt. Kaiser Augustus wurde 12 v. Chr. in Ägypten theòs kai kyrios = Gott und Herr genannt; in Oberägypten die Königin Kandake[26] hä kyría basilísa = die Herrin (und) Königin. Auch auf Herodes den Gr., Agrippa I., Agrippa II. wird der Titel kyrios angewandt. [...] Die röm. Kaiser Augustus und Tiberius lehnten in Übereinstimmung mit dem röm. Rechtsempfinden die orientalische Form der Monarchie ab und damit auch die Plerophorie[27], die mit dem kyrios Titel verbunden war. Caligula aber ließ sich den kyrios-Titel gefallen. Seit Nero, der auf einer Inschrift als: ho tou pantos kosmou kyrios = Herr der ganzen Welt (Weltall) bezeichnet wird, taucht der kyrios Titel wieder häufiger auf. Einer der ältesten Belege dafür ist Apg 25,26!“[28] In Apg 25,26 steht: „Über ihn [den Gefangenen Paulus] habe ich [Statthalter Festus] dem Herrn [griech. kyrios][29] nichts Gewisses zu schreiben. Deshalb habe ich ihn vor euch geführt und besonders vor dich, König Agrippa [II.], damit ich, wenn die Untersuchung geschehen ist, etwas zu schreiben habe.“

„Der Titel "Kyrios" (κύριος, gr. Herr) bezieht sich im Neuen Testament häufig auf Gott. Dieser Sprachgebrauch knüpft an einen auch im Frühjudentum nachweisbaren Brauch an, den Gottesnamen (JHWH) durch den Titel "(der) Herr" zu ersetzen (vgl. 1QGenApoc 20,12f; TestLevi 18,2). Die Verwendung des Titels für Jesus findet sich bereits in den ältesten vorpaulinischen Bekenntnissen (1. Kor 12,3; Röm 10,9; Phil 2,11). Auch der aramäische Gebetsruf marana ta (Unser Herr komm!; 1. Kor 16,22) weist auf die palästinischen frühesten Gemeinden als Ursprung der Verwendung dieses christologischen Titels für Jesus. Er impliziert, dass der auferstandene und erhöhte Jesus Gott gleichgestellt wurde. Zugleich bedeutete die Anrede des Erhöhten als Kyrios auch eine bewusste Abgrenzung von der Verehrung anderer "Herren" (vgl. 1. Kor 8,6), insbesondere des römischen Kaisers.“[30]

„Eine scharfe Unterscheidung zwischen der Anerkennung des politischen Untertanenverhältnisses gegenüber dem Kaiser und dem ihm als Gott dargebrachten Kult ist nicht möglich. Wenn zu jener Zeit die Formel ‚Kyrios Kaisar‘ gebraucht wurde, so haben nicht nur die Christen (Mart. Polyc. 8, 2)[31], sondern ebenso die Heiden daraus auch den absoluten religiösen Sinn des Kyriostitels herausgehört. Wie eng die profan-politische mit der religiösen Verwendung in Zusammenhang gestanden haben muß, ergibt sich schon aus der Erwägung, daß die Herrschaft über das Weltreich nach antiker Anschauung ja als Ausfluß der Herrschaft über den Kosmos angesehen wurde. Das politische Bekenntnis zum Kyrios Kaisar war notwendig religiös gefärbt und kam einem θεòς Καîσαρ [theos kaisar, d.h. Gott Kaiser] nahe, [...].“[32]

LXX

In der griech. Übersetzung des AT, der Septuaginta (LXX) wird anstelle des Namens Gottes "Ich bin, der ich bin" (JHWH => Jahweh/Jehowah/oder wie auch immer der hebr. Name Gottes ursprünglich ausgesprochen wurde) das griech. Wort kyrios (Herr) benutzt und dies als ein Name oder eine Bezeichnung Gottes - als ein Synonym für Gott: „In der LXX kommt kyrios über 9000 mal vor. [...] An der überwiegenden Zahl der Stellen jedoch (6156 mal) gibt kyrios den hebr. Eigennahmen Gottes, JHWH (das Tetragramm) wieder.“[33]

Hellenistische Religionen

In den hellenistischen Religionen wurde kyrios für die jeweiligen Götter gebraucht: „So erklärt es sich dann mühelos, daß auch die Gottheit nach der Seite ihrer absoluten Macht, ihrer absoluten Überordnung, mit diesem Ausdruck "Kyrios" bezeichnet werden konnte, und daß dieser geradezu zum Namen wurde, der in einzigartiger Weise ihre Göttlichkeit zum Ausdruck brachte und sicherte. In diesem Sinne finden wir Kyrios in der Bedeutung von "Gott" in den orientalisch-hellenistischen Religionen des römischen Reiches überaus häufig bezeugt. Die Belege sind verschiedenfach gesammelt worden, so daß es genügt, hier ihre allgemeine Verbreitung hervorzuheben. In den Religionen Kleinasiens, Ägyptens und Syriens werden Götter und Göttinnen, etwa Serapis, Osiris und Isis, "Kyrios" und "Kyria" genannt, und zwar sowohl in den Volks- wie in den Mysterienreligionen. Wo auf hellenistischem Boden von "dem" Kyrios schlechthin die Rede ist, da ist die eine jeweils verehrte Gottheit gemeint.“[34]

Herrscher / König und Gott

Wenn Jesus nun im NT mit kyrios angeredet wird, weist dies auf ihn als "Herrscher und König" und als "Gott" hin, da diese Bedeutungen (sowohl vom griechischen als auch vom hebräischen LXX Hintergrund) in dem Titel kyrios beinhaltet sind und es offensichtlich ist, dass die Jünger niemals mit ihrem Bekenntnis "Jesus ist kyrios" in Konflikt mit dem Kaiser gekommen wären (belegt durch die römischen Christenverfolgungen), wenn sie ihm nicht seine göttliche Ehre aberkannt und diese allein Jesus zuerkannt hätten.

z.B. hier wird er so genannt:

Joh 13,13: 13 Ihr nennt mich Lehrer und Herr [griech. kyrios, überall wo Herr fett gedruckt ist], und ihr sagt recht, denn ich bin es [eigentl.: denn ich bin! => im Gleichklang mit Gott am Horeb].

Apg 1,21-22: 21 Es muss nun von den Männern, die mit uns gegangen sind in all der Zeit, in welcher der Herr Jesus bei uns ein- und ausging, 22 angefangen von der Taufe des Johannes bis zu dem Tag, an dem er von uns hinweg aufgenommen wurde - von diesen muss einer Zeuge seiner Auferstehung mit uns werden.

Apg 7,59-60: 59 Und sie steinigten den Stephanus, der betete und sprach: Herr Jesus, nimm meinen Geist auf! 60 Und niederkniend rief er mit lauter Stimme: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht zu! Und als er dies gesagt hatte, entschlief er.

Apg 9,17: 17 Hananias aber ging hin und kam in das Haus; und er legte ihm die Hände auf und sprach: Bruder Saul, der Herr [hier mit Artikel] hat mich gesandt, Jesus – der dir erschienen ist auf dem Weg, den du kamst – damit du wieder sehend und mit Heiligem Geist erfüllt werdest.

Apg 10,36: 36 Das Wort, das er den Söhnen Israels gesandt hat, indem er Frieden verkündigte durch Jesus Christus – dieser ist aller Herr–

1.Kor 8,5-6: 5 Denn wenn es auch sogenannte Götter gibt im Himmel oder auf Erden – wie es ja viele Götter und viele Herren gibt –, 6 so ist doch für uns ein Gott, der Vater, von dem alle Dinge sind und wir auf ihn hin, und ein Herr, Jesus Christus, durch den alle Dinge sind und wir durch ihn.

1. Kor 11,23-24: 23 Denn ich habe von dem Herrn empfangen, was ich auch euch überliefert habe, dass der Herr Jesus in der Nacht, in der er überliefert wurde, Brot nahm 24 und, als er gedankt hatte, es brach und sprach: Dies ist mein Leib, der für euch ist; dies tut zu meinem Gedächtnis!

1. Kor 12,3: 3 Deshalb tue ich euch kund, dass niemand, der im Geist Gottes redet, sagt: Fluch über Jesus!, und niemand sagen kann: Herr Jesus!, außer im Heiligen Geist.

Phil 2,9-11 9 Darum hat Gott ihn auch hoch erhoben und ihm den Namen verliehen, der über jeden Namen ist, 10 damit in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge, der Himmlischen und Irdischen und Unterirdischen, 11 und jede Zunge bekenne, daß Jesus Christus Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.

1. Thess 3,11: 11 Unser Gott und Vater selbst aber und unser Herr Jesus richte unseren Weg zu euch.

2. Thess 2,8: 8 und dann wird der Gesetzlose geoffenbart werden, den der Herr Jesus beseitigen wird durch den Hauch seines Mundes und vernichten durch die Erscheinung seiner Ankunft;

2.Thess 2,16-17: 16 Er selbst aber, unser Herr Jesus Christus, und Gott, unser Vater, der uns geliebt und uns in seiner Gnade ewigen Trost und gute Hoffnung gegeben hat, 17 tröste eure Herzen und stärke sie in jedem guten Werk und Wort!

2. Tim 4,22: 22 Der Herr Jesus Christus sei mit deinem Geist! Die Gnade sei mit euch!

Offb 22,20: 20 Der diese Dinge bezeugt, spricht: Ja, ich komme bald. Amen, komm, Herr Jesus!

=> „Jesus ist der Herr. Diese Aussage war eins der frühsten Glaubensbekenntnisse der Christen. Das griechische Wort für »Herr«, Kyrios, hat eine doppelte Bedeutung. Zum einen bezeichnete es den Kaiser, den absoluten Herrscher des römischen Weltreichs. Gleichzeitig ist Kyrios auch die griechische Übersetzung des hebräischen Gottesnamens »Jahwe«. Jesus ist der Herr - das bedeutet also: Er ist der Herr über diese Welt und er ist gleichzeitig Gott selbst!“[35]

"Der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht"

Joh 1,18 18 Niemand hat Gott je gesehen. Der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht.

Joseph Ratzinger: „Für das Jesusbild des Johannes-Evangeliums ist die Aussage am Ende des Prologs der entscheidende Schlüssel: „Niemand hat Gott je gesehen. Der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht“ (Joh 1,18). Nur der, der Gott ist, sieht Gott - Jesus. Er spricht wirklich aus dem Sehen des Vaters, er spricht aus dem immerwährenden Dialog mit dem Vater, einem Dialog, der sein Leben ist. Wenn uns Mose nur den Rücken Gottes gezeigt hat[36], zeigen konnte, so ist Jesus das Wort von Gott her, aus lebendiger Anschauung, aus der Einheit mit ihm.“[37]

"Schaut mich an und ihr seht Gott den Vater!"

Joh 14,8-10: 8 Philippus spricht zu ihm: Herr, zeige uns den Vater, und es genügt uns. 9 Jesus spricht zu ihm: So lange Zeit bin ich bei euch, und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen. Und wie sagst du: Zeige uns den Vater? 10 Glaubst du nicht, daß ich in dem Vater bin und der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch rede, rede ich nicht von mir selbst; der Vater aber, der in mir bleibt, tut seine Werke.

=> Auch schon im Alten Testament trug Gott den Titel: Vater. z.B. hier: "Denn du bist unser Vater. Denn Abraham weiß nichts von uns, und Israel kennt uns nicht. Du, HERR, bist unser Vater, unser Erlöser von alters her, das ist dein Name." Jes 63,16

oder hier: "...ich bin Israel wieder zum Vater geworden, und Ephraim ist mein Erstgeborener." Jer 31,9

oder auch hier: "Ein Vater der Waisen und ein Richter der Witwen ist Gott in seiner heiligen Wohnung." Ps 68,6

"Der Vater" meint also einfach Gott. Wenn Jesus nun vom Vater redet, meint er damit einfach Gott. Jesus setzt dann sich und Gott gleich, wenn er sagt: -> "wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen"!

"Alle sollen mich ehren, wie sie den Vater ehren, denn mir ist das ganze Gericht übergeben, damit alle den Sohn wie den Vater ehren..."

Joh 5,22-23: 22 Denn der Vater richtet auch niemand, sondern das ganze Gericht hat er dem Sohn gegeben, 23 damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat.

=> Jesus macht keinen Unterschied darin, ihn oder den Vater (Gott) zu ehren und anzubeten ("... wie sie den Vater ehren"), er sagt sogar, dass alle genauso, wie sie Gott ehren, auch den Sohn, also ihn, Jesus, ehren sollen und dass wer den Sohn nicht ehrt auch den Vater nicht ehrt! Das wäre Gotteslästerung, wäre Jesus nicht Gott. Denn kein Geschöpf darf die Ehre, die alleine Gott zusteht annehmen, kein Geschöpf darf Anbetung annehmen:

z.B. verbot ein Engel, der Johannes viele Dinge offenbart hatte, ihn anzubeten: Offb 22,8-9: 8 Und ich, Johannes, bin der, welcher diese Dinge hörte und sah; und als ich sie hörte und sah, fiel ich nieder, um anzubeten vor den Füßen des Engels, der mir diese Dinge zeigte. 9 Und er spricht zu mir: Siehe zu, tu es nicht! Ich bin dein Mitknecht und der deiner Brüder, der Propheten, und derer, welche die Worte dieses Buches bewahren. Bete Gott an!

Auch Petrus verwehrte es Kornelius, dass er ihm huldigte, ihn anbetete: Apg 10,25-26: 25 Als es aber geschah, daß Petrus hereinkam, ging Kornelius ihm entgegen, fiel ihm zu Füßen und betete ihn an/huldigte ihm. 26 Petrus aber richtete ihn auf und sprach: Steh auf! Auch ich bin ein Mensch.

"Wer an mich glaubt... und wer mein Wort hört und ihm glaubt..."

Joh 5,24: 24 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist aus dem Tod in das Leben übergegangen.

=> Jesus sagt, es sei wichtig sein Wort zu hören und dem Vater (Gott), der ihn gesandt hat, Glauben zu schenken. Er stellt damit sein Wort und das Wort Gottes, der ihn gesandt hatte auf eine Stufe und macht sogar den Empfang des ewigen Lebens und die Verschonung vor dem Gericht davon abhängig, sein Wort zu hören und durch ihn an Gott zu glauben!

"Alles was der Vater besitzt ist mein..."

Joh 16,15: 15 Alles, was der Vater hat, ist mein; darum sagte ich, daß er von dem Meinen nimmt und euch verkündigen wird.

Joh 17,10+11: 10 - und alles, was mein ist, ist dein, und was dein ist, mein. 11 Und ich bin nicht mehr in der Welt, und diese sind in der Welt, und ich komme zu dir. Heiliger Vater! Bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, daß sie eins seien wie wir!

"Alles, was der Vater hat, ist mein" => Das bedeutet: Alles was der Vater (Gott) besitzt, besitzt auch Jesus. Damit sagte er auch indirekt, dass er über den gesamten Reichtum Gottes verfügen kann und dass es nichts gibt, das Gott besitzt, und das nicht auch er besitzt!

"Wer an mich glaubt, der glaubt an den Vater! Wer mich sieht, sieht den Vater!"

Joh 12,44-47: 44 Jesus aber rief und sprach: Wer an mich glaubt, glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat; 45 und wer mich sieht, sieht den, der mich gesandt hat. 46 Ich bin als Licht in die Welt gekommen, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe; 47 und wenn jemand meine Worte hört und nicht befolgt, so richte ich ihn nicht, denn ich bin nicht gekommen, daß ich die Welt richte, sondern daß ich die Welt errette.

Joh 14,1: Euer Herz werde nicht bestürzt [oder: erschreckt]. Glaubt [griech. pisteuete] an Gott, und glaubt [griech. pisteuete] an mich! -> Es ist interessant zu sehen, dass hier genau das gleiche griech. Wort für glauben an Gott und glauben an Jesus steht. Dieses Verb steht beides mal (laut: Friberg Greek Lexicon, enthalten in BibleWorks) im Imperativ, Präsens, Aktiv, 2. Person Plural (das bedeutet: Glaubt/Vertraut ihr beständig an ...!) das heisst also, dass wir genauso an Jesus glauben sollen, ganauso auf ihn unser Vertrauen setzen sollen, wie auf Gott.

=> Jesus trennt nicht zwischen dem Glauben an ihn und an den Vater (Gott)! Wer an ihn glaubt, der glaubt automatisch auch an Gott. Wer ihn sieht, der sieht auch Gott. Es ist somit kein Unterschied an Jesus oder an Gott zu glauben.

"wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte"

Mt 18,20: Jesus sagt: "... wo zwei oder drei versammelt sind in meinem [Jesu] Namen, da bin ich in ihrer Mitte."

=> Nur Gott hat die Fähigkeit, an jedem Ort zu sein (Allgegenwart).

Die Verheissung der unbeschränkten Gegenwart Jesu findet sich auch hier, als Jesus nach seiner Auferstehung den Jüngern folgendes verspricht:

Mt 28,20: "Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters."

"Wenn jemand mein Wort bewahren wird, so wird er den Tod nicht sehen in Ewigkeit."

Joh 8,51: 51 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn jemand mein [griech. emon] Wort bewahren wird, so wird er den Tod nicht sehen in Ewigkeit.

=> Nur Gott kann vor dem ewigen Tod bewahren, Jesus sagt aber "mein Wort", nicht Gottes Wort.

"Ehe Abraham war, bin ich."

Joh 8,58-59: 58 Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham war, bin ich. 59 Da hoben sie Steine auf, um auf ihn zu werfen. Jesus aber verbarg sich und ging aus dem Tempel hinaus.

=> Jesus sagt von sich selbst, dass er, bevor Abraham (der Stammvater des Volkes der Juden und der Araber, der um 2000 v. Chr. gelebt hatte, also ca. 2000 Jahre vor Jesu Geburt) gelebt hat, er bereits gelebt hätte. Dies empfanden die Juden eindeutig als Gotteslästerung, weil nur Gott über allen Zeiten steht und schon immer lebt (ein Mensch kann nicht vor über 2000 Jahren schon existiert haben) und sie hoben deshalb Steine auf um ihn wegen dieser Gotteslästerung zu steinigen, denn im jüdischen Gesetz in 3.Mose 24,16 heisst es: "Und wer den Namen des HERRN lästert, muß getötet werden, die ganze Gemeinde muß ihn steinigen; wie der Fremde, so der Einheimische: wenn er den Namen lästert, soll er getötet werden."

Joseph Ratzinger: „Abraham, so zeigt uns Jesus, weist nicht nur über sich hinaus auf den Vatergott - er verweist vor allem voraus auf Jesus, den Sohn: „Abraham, euer Vater, jubelte, weil er meinen Tag sehen sollte. Er sah ihn und freute sich“ (8,56). Auf die Einrede der Juden hin, dass Jesus Abraham gar nicht gesehen haben könne, erfolgt nun die Antwort: „Noch ehe Abraham wurde, bin ich“ (8,58). „Ich bin“ — wieder steht das einfache „Ich bin“ geheimnisvoll aufgerichtet da, aber nun definiert durch den Gegensatz zum „Wurde“ Abrahams. Der Welt des Kommens und des Vergehens, der Welt des Werdens und Versinkens steht das „Ich bin“ Jesu gegenüber. Rudolf Schnackenburg weist mit Recht darauf hin, dass es sich hier nicht nur um die Zeitkategorie handelt, sondern „um einen fundamentalen Seinsunterschied ... der Anspruch Jesu auf eine ganz einmalige, menschliche Kategorien überschreitende Seinsweise” ist klar formuliert (Johannesevangelium II[38], a. a. O., S. 61).“[39]

Der Bibelwissenschaftler Raymond Brown stellte hierzu abschliessend fest: „Es gibt keinen klareren Hinweis auf Göttlichkeit in der gesamten Evangelien-Überlieferung.“[40]

"Ich und der Vater sind eins."

Jesus sagte: "Ich und der Vater sind eins." Das empfanden die Juden abermals als eine solch starke Gotteslästerung, dass sie ihn erneut sogleich steinigen wollten (die damals bei den Juden übliche Strafe für Gotteslästerung). => Das kann also nicht nur als harmloses: "wir sind uns eins" im Sinne von "wir sind uns einig" übersetzt werden, denn sonst hätten die Juden wohl kaum so allergisch regiert, wenn sie nicht den (in ihren Ohren gotteslästerlichen) Gottesanspruch Jesu herausgehört hätten.

Joh 10,30-33: 30 Ich und der Vater sind eins. 31 Da hoben die Juden wieder Steine auf, daß sie ihn [Jesus] steinigten. 32 Jesus antwortete ihnen: Viele gute Werke habe ich euch von meinem Vater gezeigt. Für welches Werk unter ihnen steinigt ihr mich? 33 Die Juden antworteten ihm: Wegen eines guten Werkes steinigen wir dich nicht, sondern wegen Lästerung, und weil du, der du ein Mensch bist, dich selbst zu Gott machst.

"Mein Vater wirkt und ich wirke auch"

Joh 5,15+18: 15 Der Mensch [der 38 Jahre lang krank war, am Teich Betesda lag und am Sabbat von Jesus geheilt worden war] verkündete den Juden, dass es Jesus war, der ihn gesund gemacht habe. 16 Und darum verfolgten die Juden Jesus, weil er dies am Sabbat getan hatte. 17 Jesus aber antwortete ihnen: Mein Vater wirkt bis jetzt, und ich wirke. 18 Darum nun suchten die Juden noch mehr, ihn zu töten, weil er nicht allein den Sabbat aufhob, sondern auch Gott seinen eigenen Vater nannte und sich so selbst Gott gleich machte.

=> Jesus stellte sich in seinem Wirken mit Gott auf eine Stufe und machte sich auch so Gott gleich.

Eine Begriffsstudie von A. T. Robertson in den Word Pictures of the New Testament vermittelt zu dieser Stelle eine interessante Einsicht: „»Mein Vater.« (ο πατερ μου) Mein Vater, nicht »unser Vater«, ein Anspruch auf eine besondere Beziehung zum Vater. […] »And I work.« (καγω εργαζομαι). Jesus stellt sich selbst auf die gleiche Stufe mit dem Handeln Gottes und rechtfertigt auf diese Weise sein Heilen am Sabbat.“[41]

„Die Juden waren ärgerlich, weil Jesus den Sabbat brach, aber sie wurden geradezu wütend, als er so anmaßend wurde zu behaupten, mit dem Vater auf einer Stufe zu stehen. Dieser Anspruch Jesu erweiterte den Bruch zwischen ihm und seinen Kritikern, weil sie verstanden, dass er damit seine Göttlichkeit aussagte.“[42]

"Ich bin der gute Hirte"

Joh 10,11-15: 11 Ich bin der gute Hirte; der gute Hirte läßt sein Leben für die Schafe. [...] 14 Ich bin der gute Hirte; und ich kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich, 15 wie der Vater mich kennt und ich den Vater kenne; und ich lasse mein Leben für die Schafe.

=> Jesus bezeichnet sich als der gute Hirte. Wenn man hierzu Stellen im AT vergleicht, fällt als erstes z.B. die Parallele in Ps 23 auf:

Psalm 23,1 {Ein Psalm. Von David.} Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. -> Hier bezeichnet David Gott, den HERRN (JHWH im Urtext) als Hirten.

Auch Ps 62,2 ist in dieser Hinsicht ähnlich: 2 Du Hirte Israels, der du Joseph leitest wie eine Herde, höre doch! Der du thronst auf den Cherubim, strahle hervor! -> Auch Asaf betet zu Gott als seinem Hirten. Daraus kann man erkennen, dass Hirte ein Name und (wie alle Namen Gottes) eine Eigenschaft Gottes ist.

Oder ebenfalls in Jes 40,10-11 heisst es: 10 Siehe, der Herr, HERR, kommt mit Kraft, und sein Arm übt die Herrschaft für ihn aus. Siehe sein Lohn ist bei ihm, und seine Belohnung geht vor ihm her. 11 Er wird seine Herde weiden wie ein Hirte, die Lämmer wird er in seinen Arm nehmen und in seinem Gewandbausch tragen, die säugenden Muttertiere wird er fürsorglich leiten. -> Jesaja sieht prophetisch voraus, dass Gott, der HERR (wieder JHWH im Urtext) in Zukunft sein Volk, seine Herde als Hirte weiden wird, was sich zur Zeit des NT in Jesus erfüllt hat.

Und in Jer 31,10 sagt Jeremia: 10 Hört das Wort des HERRN, ihr Nationen, und meldet es auf den fernen Inseln und sagt: Der Israel zerstreut hat, wird es wieder sammeln und wird es hüten wie ein Hirte seine Herde! -> Auch Jeremia erkannte, dass Gott als Hirte sein Volk hüten wird.

Ebenso Hesekiel in Hes 34,12: 12 Wie ein Hirte sich seiner Herde annimmt am Tag, da er unter seinen zerstreuten Schafen ist, so werde ich mich meiner Schafe annehmen und werde sie retten aus allen Orten, wohin sie zerstreut worden sind am Tag des Gewölks und des Wolkendunkels. -> Genauso auch Hesekiel: Gott nimmt sich seines Volkes wie ein Hirte an.

=> Wenn Jesus sich nun als der gute Hirte (vgl. "niemand ist gut als Gott allein" Mk 10,18) bezeichnet, setzt er sich mit Gott, dem Hirten, im AT gleich.

"Ich bin das Licht"

Joh 8,12-14: 12 Jesus redete nun wieder zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben. 13 Da sprachen die Pharisäer zu ihm: Du zeugst von dir selbst; dein Zeugnis ist nicht wahr. 14 Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Auch wenn ich von mir selbst zeuge, ist mein Zeugnis wahr, weil ich weiß, woher ich gekommen bin und wohin ich gehe; ihr aber wißt nicht, woher ich komme oder wohin ich gehe.

Joh 9,5: 5 Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt.

=> Jesus bezeichnet sich als das Licht der Welt.

Vgl. diese Stellen im AT, wo Gott selbst das Licht ist:

David betet: Psalm 27,1: 1 {Von David.} Der HERR ist mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten? Der HERR ist meines Lebens Zuflucht, vor wem sollte ich erschrecken?

Ps 89,16: 16 Glücklich ist das Volk, das den Jubelruf kennt! HERR, im Licht deines Angesichts wandeln sie.

Jes 45,6-7: 6 [...] Ich bin der HERR - und sonst keiner -, 7 der das Licht bildet und die Finsternis schafft, der Frieden wirkt und das Unheil schafft. Ich, der HERR, bin es, der das alles wirkt.

Jes 60,19-20: 19 Nicht mehr wird die Sonne dir als Licht am Tage dienen noch als heller Schein der Mond dir leuchten; sondern der HERR wird dir zum ewigen Licht sein und dein Gott zu deinem Glanz. 20 Nicht mehr untergehen wird deine Sonne, noch wird dein Mond abnehmen; denn der HERR wird dir zum ewigen Licht sein. Und die Tage deiner Trauer werden ein Ende haben.

=> Gott selbst ist Licht, wenn Jesus sich nun auch als das Licht bezeichnet, ist das ebenso ein Hinweis auf sein Gottsein.

Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben

Joh 14,3-6: 3 [Jesus:] Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit auch ihr seid, wo ich bin. 4 Und wohin ich gehe, dahin wißt ihr den Weg. 5 Thomas spricht zu ihm: Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst. Und wie können wir den Weg wissen? 6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.

Der Bibelwissenschaftler Merrill Tenney beleuchtete diese Aussage Jesu folgendermassen: „Er sagte nicht, er wüsste den Weg, die Wahrheit und das Leben. Und er sagte auch nicht, dass er diese lehren wolle. Er machte sich nicht zum Vertreter eines neuen Systems. Er erklärte, dass er selbst der letzte Schlüssel zu allen Rätseln sei.“[43]

=> Jesus sagte, dass er selbst als Jesus, DER Weg, DIE Wahrheit und DAS Leben sei. Nur Gott kann das für sich so umfassend in Anspruch nehmen. Würde ein Mensch das so sagen, wäre es gotteslästerlich. Sogar erhob er noch den Anspruch der EINZIGE Weg zu Gott zu sein: „Niemand kommt zum Vater als nur durch mich...“. Nur Gott allein weiss wieviele Wege es zu ihm gibt und welcher der richtige ist. Auch hier tritt Jesus mit der Autorität Gottes auf.

"Deine Sünden sind vergeben"

Zuerst bei Matthäus, dem Jünger Jesu: Mt 9,2-7: 2 Und siehe, sie brachten einen Gelähmten zu ihm, der auf einem Bett lag; und als Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gelähmten: Sei guten Mutes, mein Sohn, deine Sünden sind vergeben. 3 Und siehe, einige von den Schriftgelehrten sprachen bei sich selbst: Dieser lästert. 4 Und als Jesus ihre Gedanken sah, sprach er: Warum denkt ihr Arges in euren Herzen? 5 Denn was ist leichter zu sagen: Deine Sünden sind vergeben, oder zu sagen: Steh auf und geh umher? 6 Damit ihr aber wißt, daß der Sohn des Menschen Vollmacht hat, auf der Erde Sünden zu vergeben... Dann sagt er zu dem Gelähmten: Steh auf, nimm dein Bett auf, und geh in dein Haus! 7 Und er stand auf und ging in sein Haus.

Und dann als Parallelstelle bei Markus, dem Übersetzer des Petrus: Mk 2,5-12: 5 Und als Jesus ihren Glauben sah, spricht er zu dem Gelähmten: Kind, deine Sünden sind vergeben. 6 Es saßen dort aber einige von den Schriftgelehrten und überlegten in ihren Herzen: 7 Was redet dieser so? Er lästert. Wer kann Sünden vergeben außer einem, Gott? 8 Und sogleich erkannte Jesus in seinem Geist, daß sie so bei sich überlegten, und spricht zu ihnen: Was überlegt ihr dies in euren Herzen ? 9 Was ist leichter? Zu dem Gelähmten zu sagen: Deine Sünden sind vergeben, oder zu sagen: Steh auf und nimm dein Bett auf und geh umher? 10 Damit ihr aber wißt, daß der Sohn des Menschen Vollmacht hat, auf der Erde Sünden zu vergeben - spricht er zu dem Gelähmten: 11 Ich sage dir, steh auf, nimm dein Bett auf und geh in dein Haus! 12 Und er stand auf, nahm sogleich das Bett auf und ging vor allen hinaus, so daß alle außer sich gerieten und Gott verherrlichten und sagten: Niemals haben wir so etwas gesehen!

Den Evangelisten muss dieses Erlebnis mit Jesus wichtig gewesen sein, denn auch Lukas, der Begleiter des Paulus, bringt sie: Lk 5,20-25: 20 Und als er ihren Glauben sah, sprach er: Mensch, deine Sünden sind dir vergeben. 21 Und die Schriftgelehrten und die Pharisäer fingen an zu überlegen und sagten: Wer ist dieser, der solche Lästerungen redet? Wer kann Sünden vergeben außer Gott allein? 22 Als aber Jesus ihre Überlegungen erkannte, antwortete und sprach er zu ihnen: Was überlegt ihr in euren Herzen? 23 Was ist leichter zu sagen: Dir sind deine Sünden vergeben, oder zu sagen: Steh auf und geh umher? 24 Damit ihr aber wißt, daß der Sohn des Menschen Vollmacht hat, auf der Erde Sünden zu vergeben - sprach er zu dem Gelähmten: Ich sage dir, steh auf und nimm dein Bett auf und geh nach Hause! 25 Und sogleich stand er vor ihnen auf, nahm auf, worauf er gelegen hatte, und ging hin in sein Haus und verherrlichte Gott.

=> Die Schriftgelehrten waren entsetzt weil Jesus sich das Recht herausnahm, Sünden zu vergeben! Sie fühlten sofort, dass hier jemand sich selbst zu Gott macht, da nur Gott Sünden vergeben kann, wie z.B. hier David Gott seine Sünde bekennt und Gottes Vergebung erfährt:

Ps 32,5: 5 So tat ich dir kund meine Sünde und deckte meine Schuld nicht zu. Ich sagte: Ich will dem HERRN meine Übertretungen bekennen; und du, du hast vergeben die Schuld meiner Sünde. //

Oder bei Jeremia wird ebenso deutlich, dass Gott es ist, der Sünden vergibt.: Jer 31,34: 34 Dann wird nicht mehr einer seinen Nächsten oder einer seinen Bruder lehren und sagen: Erkennt den HERRN! Denn sie alle werden mich erkennen von ihrem Kleinsten bis zu ihrem Größten, spricht der HERR. Denn ich werde ihre Schuld vergeben und an ihre Sünde nicht mehr denken.

Jer 33,4+8: 4 Denn so spricht der HERR, der Gott Israels [...] 8 Und ich werde sie reinigen von all ihrer Schuld, mit der sie gegen mich gesündigt haben. Und ich werde alle ihre Verschuldungen vergeben, mit denen sie gegen mich gesündigt und durch die sie mit mir gebrochen haben.

Prof. Karl Heim sagte zu diesem Sünden vergeben von Jesus in Vorlesungen an der Uni Tübingen: „Schauen wir uns deshalb die Person Jesu einmal genauer an. Alles was man über ihn als interessante Gestalt der Geschichte gesagt hat, würde niemals ausgereicht haben, ihm eine so zentrale Bedeutung für die Menschheit zu geben, wenn er nicht ein Recht für sich in Anspruch genommen hätte, das kein anderer für sich in Anspruch nahm, weder Buddha noch Mohammed, noch Konfuzius, nämlich die Vollmacht zu Menschen zu sagen: 'Dir sind Deine Sünden vergeben!'“[44]

C.S.Lewis erläuterte diesen Anspruch Jesu, Sünden zu vergeben folgendermassen: „Uns entgeht leicht der Anspruch, der in der Behauptung liegt, Sünden vergeben zu können. Wir haben es so oft gehört, daß uns gar nicht mehr bewußt wird, was damit eigentlich gesagt wird. Diese Behauptung ist so ungeheuerlich, daß sie komisch wirken müßte, käme sie nicht von Gott selbst. Wir alle würden verstehen, daß ein Mensch ein ihm angetanes Unrecht vergibt. Jemand tritt mir auf den Fuß, und ich verzeihe ihm; jemand stiehlt mir mein Geld, und ich vergebe ihm. Was aber sollen wir mit einem Menschen anfangen, der - selber unberaubt und unbehelligt - verkündet, er vergibt allen, die anderen Leuten auf die Füße treten und anderer Leute Geld stehlen? Eselsdumme Albernheit wäre noch die zarteste Umschreibung für ein derartiges Verhalten. Und doch hat Jesus eben dies getan. Er sagte zu den Menschen, ihre Sünden sind ihnen vergeben, ohne erst alle die anderen zu fragen, denen sie mit ihren Sünden Unrecht getan hatten. Ohne zu zögern verhielt er sich, als sei er der am meisten Betroffene, derjenige, demgegenüber man sich am meisten vergangen hat. Das ist nur dann verständlich, wenn er wirklich Gott ist, dessen Gesetze gebrochen und dessen Liebe durch jede Sünde verletzt wird. Im Mund jedes anderen, der nicht Gott ist, würden diese Worte doch wohl ein Maß von Einfältigkeit und Einbildung zum Ausdruck bringen, das in der Geschichte seinesgleichen sucht.“[45]

Jesus ist der Retter, der Soter

Matthäus berichtete über Josef, wie ihm ein Engel im Traum erschien: Mt 1,19-21: 19 Josef aber, ihr Mann, der gerecht war und sie nicht öffentlich bloßstellen wollte, gedachte sie heimlich zu entlassen. 20 Während er dies aber überlegte, siehe, da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sprach: Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria, deine Frau, zu dir zu nehmen! Denn das in ihr Gezeugte ist von dem Heiligen Geist. 21 Und sie wird einen Sohn gebären, und du sollst seinen Namen Jesus nennen; denn er wird sein Volk erretten von seinen Sünden.

=> Jesus (griech.-lat. Form des hebr. Jeschua/Jehoschua/Joschua) als Name bedeutet, wenn man ihn übersetzt: "Gott ist Heil/Rettung"

In der Weihnachtsgeschichte des Lukas heisst es z.B.: Lk 2,8-11: 8 In jener Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde. 9 Da trat der Engel des Herrn zu ihnen, und der Glanz des Herrn umstrahlte sie. Sie fürchteten sich sehr, 10 der Engel aber sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll: 11 Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter[46] geboren; er ist der Messias, der Herr.

Die Samariter (Bewohner der Landschaft Samarien) erkannten Jesus als Retter der Welt: Joh 4,40-42: 40 Als die Samariter zu ihm kamen, baten sie ihn, bei ihnen zu bleiben; und er blieb dort zwei Tage. 41 Und noch viel mehr Leute kamen zum Glauben an ihn aufgrund seiner eigenen Worte. 42 Und zu der Frau sagten sie: Nicht mehr aufgrund deiner Aussage glauben wir, sondern weil wir ihn selbst gehört haben und nun wissen: Er ist wirklich der Retter[46] der Welt.

Paulus an die Philipper: Phil 3,20-21: 20 Unser Bürgerrecht aber ist im Himmel, von woher wir auch als Retter[46] den Herrn Jesus Christus erwarten, 21 welcher den Leib unsrer Niedrigkeit umgestalten wird, daß er gleichgestaltet werde dem Leibe seiner Herrlichkeit, vermöge der Kraft, durch welche er sich auch alles untertan machen kann!

Dann schrieb Paulus an Titus noch folgendes: Tit 3,4-7: 4 Als aber die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes, unsres Retters[46], erschien, 5 hat er (nicht um der Werke der Gerechtigkeit willen, die wir getan hätten, sondern nach seiner Barmherzigkeit) uns gerettet durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung des heiligen Geistes, 6 welchen er reichlich über uns ausgegossen hat durch Jesus Christus, unsren Retter[46], 7 damit wir, durch seine Gnade gerechtfertigt, der Hoffnung gemäß Erben des ewigen Lebens würden.

=> Jesus wird im NT immer wieder als der Retter (griech. soter) bezeichnet:

Im AT ist der Retter, der als der eigentliche Retter Israel immer wieder aus aller Not errettete: Gott (auch wenn er es manchmal durch menschliche Mitarbeiter tut, z.B. die Richter). In der griech. Übersetzung des AT, in der Septuaginta (LXX, die Jünger Jesu benutzen diese Übersetzung häufig, das kann man z.B. an manchen Zitaten des AT im NT erkennen), wird Gott, wo er als Retter genannt wird, mit dem griech. Wort: soter bezeichnet also mit dem gleichen Titel, den auch Jesus im NT trägt:

Psalm 25,5: 5 Leite mich in deiner Wahrheit und lehre mich, denn du bist der Gott meines Heils[46]; auf dich harre ich den ganzen Tag.

Psalm 27,1+9: 1 Von David. Der HERR ist mein Licht und mein Heil[46]; vor wem sollte ich mich fürchten? Der HERR ist meines Lebens Kraft, vor wem sollte mir grauen? 9 Verbirg dein Angesicht nicht vor mir, weise deinen Knecht nicht ab in deinem Zorn; meine Hilfe bist du geworden; verwirf mich nicht und verlaß mich nicht, Gott meines Heils[46]!

Psalm 62,2: 2 Nur er [Gott] ist mein Fels und mein Heil[46], meine hohe Burg; ich werde nicht allzusehr wanken.

Psalm 79,9: 9 Hilf uns, Gott unseres Heils[46], um der Ehre deines Namens willen. Rette uns und vergib unsere Sünden um deines Namens willen!

Psalm 95,1: 1 Kommt, laßt uns dem HERRN zujubeln, laßt uns zujauchzen dem Fels unseres Heils[46]!

Jesaja 12,2: 2 Ja, Gott ist meine Rettung[46]; ihm will ich vertrauen und niemals verzagen. Denn meine Stärke und mein Lied ist der Herr. Er ist für mich zum Retter geworden.

Jesaja 17,10: 10 Denn du hast den Gott, der dich rettet[46], vergessen; an den Felsen, auf dem du Zuflucht findest, hast du nicht mehr gedacht. Leg nur liebliche Gärten an, bepflanze sie mit Setzlingen aus der Fremde,

Jesaja 45,15+21: 15 Wahrhaftig, du bist ein verborgener Gott. Israels Gott ist der Retter[46]. 21 Saget an und bringet vor; ja, sie mögen sich miteinander beraten! Wer hat solches vorlängst zu wissen gegeben? Oder wer hat es von Anfang her verkündigt? War Ich es nicht, der HERR, außer dem kein anderer Gott ist, der gerechte Gott und Erretter[46]? Außer mir ist keiner.

Micha 7,7: 7 Ich aber schaue aus nach dem Herrn, ich warte voll Vertrauen auf Gott, meinen Retter[46]. Mein Gott wird mich erhören.

=> Jesus trägt den göttlichen Titel: Retter und so scheint auch hier seine Göttlichkeit hindurch.

Menschensohn

Jesus bezeichnet sich in den Evangelien sehr häufig als Menschensohn (in insgesamt 78 Versen von Mt-Joh) ...

Mt 8,20 Mt 9,6 Mt 10,23 Mt 11,19 Mt 12,8 Mt 12,32 Mt 12,40 Mt 13,37 Mt 13,41 Mt 16,13 Mt 16,27 Mt 16,28 Mt 17,9 Mt 17,12 Mt 17,22 Mt 19,28 Mt 20,18 Mt 20,28 Mt 24,27 Mt 24,30 Mt 24,37 Mt 24,39 Mt 24,44 Mt 25,31 Mt 26,2 Mt 26,24 Mt 26,45 Mt 26,64 Mk 2,10 Mk 2,28 Mk 8,31 Mk 8,38 Mk 9,9 Mk 9,12 Mk 9,31 Mk 10,33 Mk 10,45 Mk 13,26 Mk 14,21 Mk 14,41 Mk 14,62 Lk 5,24 Lk 6,5 Lk 6,22 Lk 7,34 Lk 9,22 Lk 9,26 Lk 9,44 Lk 9,58 Lk 11,30 Lk 12,8 Lk 12,10 Lk 12,40 Lk 17,22 Lk 17,24 Lk 17,26 Lk 17,30 Lk 18,8 Lk 18,31 Lk 19,10 Lk 21,27 Lk 21,36 Lk 22,22 Lk 22,48 Lk 22,69 Lk 24,7 Joh 1,51 Joh 3,13 Joh 3,14 Joh 5,27 Joh 6,27 Joh 6,53 Joh 6,62 Joh 8,28 Joh 9,35 Joh 12,23 Joh 12,34 Joh 13,31

... und bezieht sich dabei auf eine messianische Verheißung im Propheten Daniel:

Dan 7,13: Ich schaute in Gesichten der Nacht: und siehe, mit den Wolken des Himmels kam einer wie der Sohn eines Menschen. Und er kam zu dem Alten an Tagen, und man brachte ihn vor ihn.

Mt 24,30-31: 30 Und dann wird das Zeichen des Sohnes des Menschen am Himmel erscheinen; und dann werden wehklagen alle Stämme des Landes, und sie werden den Sohn des Menschen kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit großer Macht und Herrlichkeit. 31 Und er wird seine Engel aussenden mit starkem Posaunenschall, und sie werden seine Auserwählten versammeln von den vier Winden her, von dem einen Ende der Himmel bis zu ihrem anderen Ende.

„Schwerer verständlich für uns ist es, wenn Jesus sich »Menschensohn« (hebr. bän haadam; aram. bar-änasch; griech. ho hyios tou anthropou) nennt.
1a) Im AT gibt LÜ bän haadam meist mit »Menschenkind« wieder (Hiob 25,6; Ps 8,5; Ps 36,8; Ps 90,3; Hes 2,1; Hes 3,17 u.ö.). Hier ist der Ausdruck gleichbedeutend mit -> Mensch.
b) Nur in Dan 7,13-14 heißt es vom künftigen Herrscher des Gottesreiches (dem -> Messias): »Es kam einer mit den Wolken des Himmels wie eines Menschen Sohn.« Er steht hier im Gegensatz zu den vorher (V. 3-8) erwähnten vier Tieren, die irdische Weltreiche verkörpern.
In ähnlichem Sinn taucht der Begriff des Menschensohns auch im äthiopischen Henochbuch auf, wo er als der Erwählte und Gerechte bezeichnet wird.
2) An Dan 7,13 knüpft Jesus an, wenn er sich in den Evv. (bei den Synoptikern rund 70, bei Joh 12mal) als den Menschensohn bezeichnet. Außerdem nennen ihn nur noch Stephanus (Apg 7,56) und Johannes mit diesem Namen (Offb 1,13; Offb 14,14). Aus dem Textzushg. von Dan 7 ergibt sich, daß dieser Menschensohn dort als eindeutig himmlische Gestalt verstanden wird. In den Evv. ist Menschensohn eindeutig eine Selbstbezeichnung Jesu, es wird niemals in der Anrede oder in der Verkündigung von Jesus gebraucht. Auf die Frage nach der Bedeutung dieses Namens sind viele Antworten gegeben worden. Meint Jesus damit demütig seine verhüllende Niedrigkeit - was Stellen wie Mt 17,22+23; Mt 20,28 nahelegen könnten - oder will er damit sagen, daß in ihm der wahre Mensch erschienen ist, der Mensch, wie Gott ihn haben wollte, als er ihn schuf? Vgl. auch die Gegenüberstellung von Adam und Christus bei Paulus (Röm 5,12ff; 1. Kor 15,20ff).
Für die Juden jedenfalls gehörten Menschensohn und Christus (= Messias) eng zusammen (Joh 12,34), und der Anspruch Jesu, der Menschensohn zu sein, war für sie Gotteslästerung (Mk 14,62-64).
In Übereinstimmung damit neigt auch die neuere Auslegung eindeutig und wohl mit Recht zu der Auffassung, daß Menschensohn »so ungefähr die anspruchsvollste Selbstprädikation« ist, »die ein Mensch im antiken Orient überhaupt in den Mund nehmen konnte« (Stauffer, Theologie des NT).
Im einzelnen kann man die Aussagen Jesu in drei Gruppen gliedern:
a) von der Gegenwart des Menschensohns in Jesus (Mk 2,10; Joh 1,51),
b) von seinem Leiden (Mk 8,31; Mk 9,9+31; Mk 10,33 par; Mt 26,2; Joh 8,28),
c) von seinem Kommen als Herrscher und Richter (Mk 8,38; Mk 13,26 par; Joh 5,27).“[47]
„Beide Begriffe - der des Menschensohns und der des Ebed[48] Jahwe - existierten schon im Judentum. Es ist aber nun das völlig Neue, daß Jesus gerade diese beiden Titel und Anschauungen vereinigt hat, von denen der eine (»Menschensohn«) im Judentum die stärkste Hoheitsaussage darstellt, die sich denken läßt, der andere (Ebed Jahwe) Ausdruck tiefster Erniedrigung ist. Selbst wenn es wirklich im Judentum schon den Gedanken eines leidenden Messias gegeben haben sollte, läßt sich jedenfalls nicht beweisen, daß das Leiden gerade mit der Vorstellung vom himmlischen, auf den Wolken des Himmels kommenden Menschensohn verbunden worden wäre[49]). Dies ist vielmehr die unerhört neue Tat Jesu, daß er in seinem Bewußtsein diese beiden sich scheinbar widersprechenden Aufgaben vereinigt und diese Vereinigung in Lehre und Leben zum Ausdruck gebracht hat.“[50]
„In der alten Dogmatik ist vielfach der Menschensohn dem Gottessohn gegenübergestellt worden. Vom Standpunkt des späteren Dogmas »wahrer Gott - wahrer Mensch« aus hat man die Bezeichnung »Menschensohn« nur als Ausdruck der menschlichen Natur Jesu im Gegensatz zur »göttlichen« verstanden. Man kannte damals die jüdischen Spekulationen über die Gestalt des Menschensohnes nicht und legte sich keine Rechenschaft darüber ab, daß Jesus sich gerade mit diesem Titel himmlischen, ja göttlichen Charakter beimißt.“[51]

=> Es ist bemerkenswert, dass Jesus sich ausdrücklich als "Sohn des Menschen" bezeichnet (griech. υίός τοΰ ανθρώπου - hyios tou anthropou)."Menschen" steht hier im griech. Singular und verweist damit auch indirekt auf den ersten Menschen, auf Adam, da in der hebräischen Sprache (hebr. bän haadam - Sohn des Adam) Menschen durch Adam (hebr. adam kann Mensch oder Adam bedeuten) bezeichnet werden. Wenn Jesus sich nun als Mensch immer ausdrücklich Sohn des Menschen, bzw. Sohn des Adam nennt, will er also damit auch andeuten, dass dies nichts Normales ist: wäre Jesus "nur Mensch" wie du und ich, so müsste er nicht immer wieder betonen: ich bin der Sohn eines Menschen, bzw. ein Sohn des Adam, also ein Mensch. Das wäre doch jedem auch ohne diese wiederholten und damit betonten Aussagen klar. So weist also, "Sohn des Menschen" auf seine Göttlichkeit hin: Er, der Gott gleich war (siehe Phil 2,6), wurde ein Mensch, der Sohn eines Menschen, ein Sohn (auch wenn sehr viele Generationen dazwischen lagen) Adams, des ersten Menschen.

Gottessohn

In 34 Versen wird Jesus in den Evangelien (Mt-Joh) als Sohn Gottes bezeichnet, bzw. er bezeichnet sich selbst so:

Mt 1,23 Mt 4,3 Mt 4,6 Mt 8,29 Mt 14,33 Mt 16,16 Mt 26,63 Mt 27,40 Mt 27,43 Mt 27,54 Mk 1,1 Mk 3,11 Mk 5,7 Mk 15,39 Lk 1,32 Lk 1,35 Lk 4,3 Lk 4,9 Lk 4,41 Lk 8,28 Lk 22,70 Joh 1,18 Joh 1,34 Joh 1,49 Joh 3,16 Joh 3,17 Joh 3,18 Joh 3,36 Joh 5,25 Joh 10,36 Joh 11,4 Joh 11,27 Joh 19,7 Joh 20,31

Mt 16,15-17: 15 Er spricht zu ihnen: Ihr aber, was sagt ihr, wer ich bin? 16 Simon Petrus aber antwortete und sprach: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes. 17 Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Glückselig bist du, Simon, Bar Jona; denn Fleisch und Blut haben es dir nicht geoffenbart, sondern mein Vater, der in den Himmeln ist.

„Handelt es sich bei dem bisher Genannten ausschließlich um Selbstaussagen Jesu, so ist »Sohn Gottes« sowohl Selbstaussage Jesu wie auch menschliches Bekenntnis zur Offenbarung Gottes in Jesus.
1) Im AT ist »Sohn« in Beziehung zu Gott keine dem Messias vorbehaltene Bezeichnung. Auch Israel kann von Gott so genannt werden (2Mo4,22; 5Mo14,1; 32,6.18; Jer31,9; Hos11,1). Stellen wie Ps 2,7 sind allerdings schon in der rabbin. Auslegung messianisch verstanden worden.
2) Im NT ist »Sohn Gottes« (in der Einzahl) oder auch einfach »Sohn« ausschließlich messianische Bezeichnung Jesu.
a) Gott selber nennt Jesus seinen Sohn und bekennt sich zu ihm vor den Menschen (Mt 3,16+17; Mt 17,5; Lk 9,35).
b) Jesus bekennt sich als den »Sohn Gottes« und offenbart damit seine Herkunft von Gott und seine einmalige Beziehung zu Gott (Mt 11,27; Joh 1,14+18; Joh 3,16). Darum redet er Gott auch mit Vater an und spricht immer nur von »meinem Vater«, nie von »unserm Vater« (in Mt 6,9; Lk 11,2 ist »unser Vater« vom Blickpunkt der Jünger und als Anweisung an sie gesagt). Das wird noch unterstrichen durch das Eigenschaftswort »eingeboren« (-> Eingeborener Sohn). Das Bekenntnis der Gottessohnschaft bringt ihm schließlich den Tod (Mt 26,63+64). Wenn Jesus sich Gottes Sohn nennt, liegt darin der Anspruch absoluter Vorrangstellung vor allem Geschaffenen (vgl. Kol 1,15+16; auch Joh 1,3). Er ist vor allem, durch ihn ist alles. So ist der »Sohn Gottes« ganz einfach der Herr (s.u. II,A 2d).
c) Das Bekenntnis der Gottessohnschaft Jesu durch Menschen ist die glaubende Anerkennung der in ihm geschehenden Offenbarung (Mt 16,16). Damit wird der Mensch Glied der Gemeinde (Apg 8,37) und hat Gemeinschaft mit Gott (1. Joh 2,23). Zu diesem Bekenntnis aber führt Gott allein (Mt 16,17).
d) Daneben zeigt die Anerkennung der Gottessohnschaft Jesu durch die Dämonen (Mt 8,29; Mk 3,11; Lk 4,41) die kosmische Macht Jesu.“[52]

=> Durch den Titel "Sohn Gottes" wird die Gleichheit mit Gott dem Vater, die Göttlichkeit Jesu, ausgedrückt. Er ist in besonderer Weise, der Sohn Gottes, nicht nur ein Sohn Gottes.

Charakter Jesu

Eigenschaften und Qualitäten

„An Jesus Christus sehen wir Eigenschaften und Qualitäten, die wir normalerweise nicht in ein und derselben Person erwarten würden. Wir würden sie für unvereinbar halten, aber so verbunden sind sie wunderschön. Jesus verbindet hohe Majestät mit größter Demut, stärksten Einsatz für Gerechtigkeit mit erstaunlicher Gnade und Barmherzigkeit und er offenbart eine geistlich-religiöse Selbstständigkeit bei gleichzeitigem völligen Vertrauen auf seinen himmlischen Vater. Wir sehen Zartheit ohne jede Schwäche, Mut ohne Härte, Demut, die mit gewaltigem Selbstvertrauen einhergeht statt mit Unsicherheit. Leser entdecken seine unbeugsamen Überzeugungen wie auch seine völlige Nahbarkeit, sein Beharren auf Wahrheit, die aber immer in Liebe eingehüllt ist, seine Kraft, ohne unsensibel zu werden, seine Integrität, ohne rigide zu werden, und seine Leidenschaft, ohne von Vorurteilen bestimmt zu sein. Wahrheit und Liebe, eine unserer Intuition widersprechende Kombination im Leben von Jesus, findet sich überall auf den Seiten der Evangelien. Damals wie heute haben Menschen diejenigen abgelehnt und stigmatisiert, deren Überzeugungen oder Handlungen sie für falsch und unmoralisch hielten. Aber Jesus hat jeden überrascht, indem er bereitwillig mit den Zolleintreibern aß, die mit den römischen Besatzungskräften kollaborierten. Das regte „Linke“ auf, die sich gegen Unterdrückung und Ungerechtigkeit ereiferten. Aber er aß auch mit den Prostituierten (Matthäus 21,31), was „Rechte“ aufbrachte, die sich für konservative, traditionelle Moralvorstellungen einsetzten. Jesus berührte Leprakranke absichtlich und liebevoll (Lukas 5,13), die man damals für ansteckend und rituell unrein hielt und die sich doch verzweifelt nach menschlichem Kontakt sehnten. Doch er aß auch immer wieder mit Pharisäern (Lukas 7,36-50; 11,37-44; 14,1-4) und zeigte damit, dass er nicht stur gegenüber den Sturköpfen war. Er vergab sogar seinen Feinden, die ihn kreuzigten (Lukas 23,34), wie auch seinen Freunden, die ihn in seiner größten Not im Stich ließen (Matthäus 26,40-43).“[53]

„Doch obwohl Jesus jeden willkommen hieß und ihm Freundschaft anbot, beharrte er überraschend hartnäckig darauf, die Wahrheit zu bezeugen. Zachäus, der verachtete Zöllner, war überwältigt davon, wie liebevoll Jesus ihn annahm, doch als er seinen Ruf zur Umkehr hörte, beendete er seine von den Herrschern gedeckte Erpressungsmasche (Lukas 19,1- 9). Wenn Jesus Frauen begegnete, die von der Gesellschaft für sexuell unmoralisch gehalten wurden, verblüffte er die Zuschauer durch den Respekt und die Liebenswürdigkeit, die er den Frauen entgegenbrachte (Lukas 7,39; Johannes 4,9+27). Doch ebenso freundlich erinnert er die Frau aus Samaria an die Trümmer ihrer vielen gescheiterten Männerbeziehungen und ruft sie auf, ihre seelische Zufriedenheit, nach der sie gesucht hatte, in seinem ewigen Leben zu finden (Johannes 4,13-18). In der berühmten Begegnung mit der Frau, die beim Ehebruch ertappt wird, sagt Jesus ihr in einem Atemzug: „So verdamme ich dich auch nicht“ und „geh hin und sündige hinfort nicht mehr“ (Johannes 8,11). Hier sehen wir die kontraintuitive, aber geniale Verbindung von Wahrheit und Liebe, von leidenschaftlicher Gerechtigkeit mit engagierter Barmherzigkeit. Jesus ist voller Gnade und Wahrheit (Johannes 1,14). Der Neutestamentler Craig Blomberg erklärt, dass sich die fromm Angesehenen seinerzeit weigerten, sich mit Menschen abzugeben, die sie als Sünder ansahen, so wie Zollbeamte und Prostituierte, um sich nicht moralisch zu verunreinigen. Ihre Freundschaft und Liebe hatte Bedingungen und galt nur denen, die sich rein hielten. Aber Jesus stellte das gesellschaftliche Muster auf den Kopf und aß freiwillig mit den moralischen und sozialen Randsiedlern. Er freundete sich mit den Unreinen an und rief sie in seine Nachfolge (Markus 2,13-17). Er fürchtete nicht, von ihnen verunreinigt zu werden, sondern rechnete damit, dass seine heilsame Liebe sie anstecken und verändern würde. Und genau dies geschah immer wieder.“[54]

Weisheit und Freiheit Jesu

„Jesus erscheint in den Evangelien als der wandlungsfähigste und weiseste Mensch, der je gelebt hat. Nie gibt es einen schlechten Schritt oder eine falsche Bemerkung. Nie ist er stark, wenn er sanft sein sollte, oder sanft, wo er stark sein sollte. Zu dem frommen, geachteten Führer ist er offen und konfrontativ (Johannes 3), aber gleich danach zur sozial Ausgestoßenen freundlich und geduldig (Johannes 4). Er kommt zu zwei Schwestern (Maria und Martha), die beide um ihren gestorbenen Bruder trauern und sogar das Gleiche zu ihm sagen (»Herr, wärst du hier gewesen, mein Bruder wäre nicht gestorben«, Johannes 11,21+32), doch auf Martha reagiert er mit Worten der Wahrheit (»Ich bin die Auferstehung und das Leben«, V. 25) und auf Maria einfach nur mit Tränen. Von einer Frau verlangt er, ihre Heilung öffentlich zu machen (Markus 5,30-34), während er einen Taubstummen den Augen der Menge entzieht und in aller Stille heilt (Markus 7,31-36). An ihm sehen wir perfekte Flexibilität und vollendete Weisheit in seinen Beziehungen. Er behandelt Menschen immer so, wie sie es brauchen, und weiß stets perfekt, wie das geht. Leser sind auch von der Freiheit Jesu beeindruckt. Er war frei von Vorurteilen und zeigte beständig seine Freiheit von den strengen ethnischen und geschlechtlichen Grenzen seiner Tage, indem er mit Menschen jeder Art aß, hochgestellten wie niedrigen. Er ging den Reichen und Mächtigen nicht aus dem Weg, doch er brauchte ihre Bestätigung nicht. Er war ganz an die Wahrheit der hebräischen Schrift gebunden, aber nahm sich doch große Freiheit, viele Gesetze und Vorschriften neu zu interpretieren, und setzte sich einfach über viele rabbinische Verhaltensregeln hinweg, die damals das Verstehen der Schrift überlagerten. Er scheint auch frei von Angst gewesen zu sein und sagte den Leuten ständig: »Fürchte dich nicht.« Hab keine Angst vor dem Sturm (Johannes 6,16-24 u. a.). Hab keine Angst vor dem Tod; wenn ich deine Hand halte, schläfst du nur (Markus 5,35-43). Und am Ende seines Lebens, wenn wir ihn gefangen und vor Gericht sehen, scheint er der Freieste von allen zu sein, der selbstbewusst einem der Richter sagt, dass er keine Macht hat, die ihm nicht »von oben gegeben ist« (Johannes 19,11). Ein Kommentator schreibt: »Denken Sie an Jesus im Prozess; war er der Gefangene oder seine Ankläger? ... Er gab den Ton an, nicht sie. In unserem Zeitalter, das Freiheit höher bewertet als fast alles andere, tritt uns Jesus als der befreiteste Mensch entgegen, der je gelebt hat.«[55][56]

„Ein Autor drückt es so aus: Stellen wir uns einen Menschen vor, in dem die überwältigende, unmittelbare Dimension Gottes ... nicht nur ein flüchtiger Augenblick ist, von dem er wieder zurücktaumelt, sondern eine ständige Gegenwart, die in ihm irgendwie so ans menschliche Maß angepasst ist, dass bei ihm, und nur bei ihm, das Leuchten nichts anderes als seine Identität ist ... Er ist der Schöpfer inmitten seiner Schöpfung.“[57]

Was andere im NT über Jesus sagten

Paulus

Römer 9: 1 Ich sage die Wahrheit in Christus, ich lüge nicht, wobei mein Gewissen mir Zeugnis gibt im Heiligen Geist, 2 daß ich große Traurigkeit habe und unaufhörlichen Schmerz in meinem Herzen; 3 denn ich selbst, ich habe gewünscht, verflucht zu sein von Christus weg für meine Brüder, meine Verwandten nach dem Fleisch; 4 die Israeliten sind, deren die Sohnschaft ist und die Herrlichkeit und die Bündnisse und die Gesetzgebung und der Gottesdienst und die Verheißungen; 5 deren die Väter sind und aus denen dem Fleisch nach der Christus ist, der über allem ist, Gott, gepriesen in Ewigkeit. Amen.

Dr. Murray Harris, ein bekannter Neutestamentler, kam, nachdem er diese Stelle ausführlich im griechischen Originaltext diskutiert hatte, zu folgendem Ergebnis: „Was der Apostel am Ende von Röm 9,1-5 bestätigt, ist dieses: Im Gegensatz zu der Schmach der Ablehnung, die ihm von den meisten seiner israelitischen Landsleute widerfuhr, ist der Messias, Jesus Christus, tatsächlich über das ganze Universum erhöht – das belebte und das unbelebte – einschließlich über die Juden, die ihn ablehnten, weil er Gott von Natur her ist, ewiger Gegenstand der Anbetung.“[58]

Otto Michel belegte anhand der Anordnung des Textes, dass es naheliegend sei, dass es sich hier bei der Doxologie (Verherrlichung Gottes) in Röm 9,5b tatsächlich um einen Bezug auf Jesus handelt, dass also Jesus als Gott verherrlicht wird: „3. Der gegenwärtige Stand der Forschung: Aus formalen und stilistischen Gründen liegt es nahe, den Schlußsatz V 5b auf Jesus Christus zu beziehen.“[59][Q 1][Q 2]

Oscar Cullmann sah es ebenso, dass hier wahrscheinlich Jesus als Gott bzeichnet wird: „Die Bezeichnung Jesu Christi als "Gott" ist demnach in Röm. 9, 5 wenn nicht sicher, so doch durchaus wahrscheinlich.“[60][Q 3][Q 4]

A. T. Robertson, ein Gelehrter des Griechischen, schrieb: „Der über allem ist, Gott gepriesen in Ewigkeit (ό ών έπί πάντων θεός ευλογητός). Ein klare Aussage über die Göttlichkeit Christi, die einer Bemerkung über seine Menschlichkeit folgt. Dies ist die natürliche und offensichtliche Art und Weise der Zeichensetzung in diesem Satz. Es ist sehr unvermittelt und unbeholfen einen Punkt nach dem σάρκα [sarka - griech. Fleisch] (oder Doppelpunkt) zu setzen und für die Doxologie einen neuen Satz zu beginnen. Siehe Apg 20,28; Titus 2,13 für Paulus Gebrauch von θεός [theos - griech. Gott], wo es auf Jesus Christus angewandt wird.“[61]

=> Paulus nennt Jesus Gott über alles.

Phil 2: 5 Habt diese Gesinnung in euch, die auch in Christus Jesus war, 6 der in Gestalt Gottes war und es nicht für einen Raub hielt, Gott gleich zu sein. 7 Aber er machte sich selbst zu nichts und nahm Knechtsgestalt an, indem er den Menschen gleich geworden ist, und der Gestalt nach wie ein Mensch befunden, 8 erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja, zum Tod am Kreuz. 9 Darum hat Gott ihn auch hoch erhoben und ihm den Namen verliehen, der über jeden Namen ist, 10 damit in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge, der Himmlischen und Irdischen und Unterirdischen, 11 und jede Zunge bekenne, daß Jesus Christus Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.

F. F. Bruce schrieb zu dem Beugen der Knie vor Jesus: „Der Hymnus klingt an Jes 52,13 an … und auch an Jes 45,23, wo der eine wahre Gott bei sich selbst schwört: »Mir soll sich beugen jedes Knie und schwören jede Zunge.« Doch in dem Christus-Hymnus ist es der gleiche Gott, der verfügt, dass jedes Knie sich im Namen Jesu beugen soll und jede Zunge bekennen soll, dass Christus der Herr ist … Manchmal wird darüber diskutiert, ob »der Name über alle Namen« [in Vers 9] im Christus-Hymnus »Jesus« ist oder der »Herr«. Beides ist denkbar, weil durch göttlichen Erlass der Name »Jesus« fortan die gleiche Bedeutung hat wie »HERR« im höchsten Sinn, den dieser Name überhaupt nur haben kann – den Sinn des hebräischen Jahwe.“[62]

=> Paulus bezeugt, dass Jesus Gott gleich ist.

Kol 1: 15 Er [Jesus] ist das Bild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene aller Schöpfung. 16 Denn in ihm [Jesus] ist alles in den Himmeln und auf der Erde geschaffen worden, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Gewalten oder Mächte: alles ist durch ihn und zu ihm hin geschaffen; 17 und er ist vor allem, und alles besteht durch ihn. 18 Und er ist das Haupt des Leibes, der Gemeinde. Er ist der Anfang, der Erstgeborene aus den Toten, damit er in allem den Vorrang habe;

F. F. Bruce dazu: „Die Worte, die er sprach, die Werke, die er tat, das Leben, das er führte, die Person, die er war – all das enthüllte den unsichtbaren Vater. Er ist, nach den Worten des Paulus, das sichtbare »Bild des unsichtbaren Gottes«.“[63]

=> Paulus bezeugt, dass durch Jesus und zu ihm hin die Welt geschaffen wurde. Nur Gott kann das.

Kol 2: 9 Denn in ihm [Jesus] wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig; 10 und ihr seid in ihm zur Fülle gebracht. Er ist das Haupt jeder Gewalt und jeder Macht.

Carl F. H. Henry kommentierte zu dieser Stelle: „Der Glaube, der dem christlichen Bekenntnis seinen einzigartigen Charakter verleiht – dass nämlich in Jesus Christus »die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig wohnt« (Kol 2,9), ist ein integraler und maßgeblicher Aspekt der neutestamentlichen Lehre. Er wird durch die Apostel, die Zeitgenossen Jesu waren, bestätigt und ständig wiederholt.“[64]

=> Paulus sagt aus, dass in Jesus Gott wohnt.

Tit 2: 9 Die Sklaven ermahne, ihren eigenen Herren sich in allem unterzuordnen, sich wohlgefällig zu machen, nicht zu widersprechen, 10 nichts zu unterschlagen, sondern alle gute Treue zu erweisen, damit sie die Lehre, die unseres Heiland-Gottes ist, in allem zieren. 11 Denn die Gnade Gottes ist erschienen, heilbringend allen Menschen, 12 und unterweist uns, damit wir die Gottlosigkeit und die weltlichen Lüste verleugnen und besonnen und gerecht und gottesfürchtig leben in dem jetzigen Zeitlauf, 13 indem wir die glückselige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit unseres großen Gottes und Heilandes Jesus Christus erwarten.

„In unserer Übersetzung spricht der Vers hier wie von zwei Personen: Gott und Jesus Christus. In der griechischen Formulierung wird deutlich, dass beide Titel [»großen Gottes« und »Heilandes«] sich nur auf eine Person beziehen: Jesus Christus.“[65]

=> Paulus bezeichnet Jesus als Heiland-Gott und grossen Gott.

Petrus

2. Petr 1: 1 Simon Petrus, Knecht und Apostel Jesu Christi, denen, die einen gleich kostbaren Glauben mit uns empfangen haben durch die Gerechtigkeit unseres Gottes und Heilandes Jesus Christus: 2 Gnade und Friede werde euch immer reichlicher zuteil in der Erkenntnis Gottes und Jesu, unseres Herrn!

Murray Harris kam nach Untersuchung der Stelle im griechischen Text zu dem Ergebnis: „Der Schluss scheint unausweichlich, dass in 2. Petr 1,1 der Titel [unser Gott und Heiland] … auf Jesus Christus selbst bezogen ist.“[66]

Oscar Cullmann beurteilte diesen Vers ebenfalls so, dass θεός (theos - Gott) mit σωτήρ (soter - Heiland/Retter) zusammen Attribut Christi sei, das beweise die Wendung κύριοσ καί σωτήρ (kyrios kai soter - Herr und Retter), die mehrfach in diesem Brief vorkomme: 2. Petr. 1, 11; 2. Petr 2, 20; 2. Petr 3, 2; 2. Petr 3, 18[Q 5][Q 6]

=> Petrus bezeichnet Jesus mit dem Titel: "Gott und Heiland"

Johannes

Joh 1: 1 Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. [...] 14 Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns, und wir haben seine Herrlichkeit angeschaut, eine Herrlichkeit als eines Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.

Der Gelehrte und Grammatiker für Griechisch Dr. Daniel B. Wallace erklärt hinsichtlich der Bedeutung der griechischen Konstruktion vom Vers 1: "Die Konstruktion, die der Evangelist wählte, um diesen Gedanken auszudrücken, war die prägnanteste Art, auf die er sagen konnte, dass das ›Wort‹ Gott war und doch vom Vater unterschieden ist." Daniel B. Wallace, Greek Grammar Beyond the Basics, S. 269

Im Griechischen steht hier folgendes: ... καί θεός ήν ό λογος. [kai theos än ho logos][67]

siehe auch: Papyrus P66, dieser enthält auf der angezeigten Seite die hier behandelte Stelle.

griechisch Umschrift deutsch Wortart
καί kai und Konjunktion
θεός theos Gott Substantiv
ήν än war Verb
ό ho das Artikel
λογος logos Wort Substantiv

Die grammatische Frage, die sich hierbei erhebt ist: Welches Substantiv ist hier das Subjekt und welches ist das Prädikatsnomen (logos oder theos / Wort oder Gott)? Muss es im Deutschen also heissen: 'und Gott war das Wort' oder 'und das Wort war Gott'? Das macht einen signifikanten Sinnunterschied aus: im ersten Fall würde etwas über Gott etwas ausgesagt, nämlich dass er Wort wäre und im zweiten Fall würde etwas über das Wort ausgesagt, nämlich dass es Gott wäre.

Siebenthal und Hoffmann schreiben in ihrer Griechischen Grammatik:

„1. Stellt sich bei zwei nominalen Satzelementen die Frage, welches von beiden das Subjekt, bzw. das Prädikatsnomen (SiDE) sei, so gilt folgendes:
a) Sind beide determiniert (d.h. mit Artikel [...]) - oder nicht determiniert - so handelt es sich in der Regel beim ersten um das Subjekt und beim zweiten um das Prädikatsnomen (SiDE).
b) Ist eines nicht determiniert, so handelt es sich bei diesem grundsätzlich um das Prädikatsnomen (SiDE).“[68]

-> hier trifft b) zu, da logos determiniert (einen Artikel hat) ist und theos nicht determiniert ist (keinen Artikel hat), ist folglich logos das Subjekt und theos das Prädikatsnomen (das Nomen das zum Prädikat: 'war' gehört). Das bedeutet, dass man es so übersetzen muss: und das Wort (Subjekt) war (Prädikat) Gott (Prädikatsnomen).

=> Es ist also der zweite Fall richtig: Es wird etwas über das Wort ausgesagt, nämlich dass es Gott ist.

Auch im 'Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament' steht: "θεός ist Prädikat", d.h. dass theos als Prädikatsnomen zum Prädikatsverbund gehört[69] und verweist eine folgende Quelle.[70]

=> Johannes: Das Wort (Jesus) war Gott und wurde Fleisch (Mensch)

1. Joh 5,20: 20 Wir wissen aber, daß der Sohn Gottes gekommen ist und uns Verständnis gegeben hat, damit wir den Wahrhaftigen erkennen; und wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohn Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben.

In 1. Joh 5, 20 steht im Griechischen[71]: ... καί (und) έσμέν (wir sind) εν (in) ό (dem) άληθινώ (Wahrhaftigen), εν (in) τώ υίώ αύτού (seinem Sohn) Ιησού (Jesus) Χριστώ (Christus). οΰτόσ (Dieser) έστιν (ist) ό (der) άληθινός (wahrhaftige) θεός (Gott) καί (und) ζωή αίώνιος ((das) ewige Leben).

Wichtig ist nun die Frage: Worauf bezieht sich nun dieses Demonstrativpronomen: οΰτόσ - Dieser? Auf "Jesus Christus" oder auf "in dem Wahrhaftigen"?

„Der alte Streit, ob οΰτόσ auf Ιησού Χριστώ [Jesus Christus] oder auf εν ό άληθινώ [in dem Wahrhaftigen] geht, kann nach alledem nur so entschieden werden, daß hier Jesus Christus als der wahrhaftige Gott und das ewige Leben bekannt wird.[72][73]

„Da [...] das johanneische Zeugnis ohnehin eindeutig ist, dürfte auch in 1. Joh. 5, 20 mit Windisch-Preisker[74] als das Nächstliegende anzunehmen sein, daß das Wort sich auf Christus bezieht: 'Wir wissen, daß der Gottessohn gekommen ist und uns Verständnis gegeben hat, damit wir den Wahrhaftigen erkennen; und wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohne, Jesus Christus. Dieser (οΰτόσ) ist der wahrhaftige Gott und ewiges Leben.' Diese Erklärung drängt sich abgesehen von der philologischen Evidenz auch sachlich auf, denn wir finden dann hier den in der Sache begründeten und das johanneische Denken bestimmenden christologischen Zirkel.“[75]

=> Johannes bezeugt, dass Jesus "der wahrhaftige Gott und das ewige Leben ist." vgl. dazu auch Joh 11,25 wo Jesus sagt: "Ich bin die Auferstehung und das Leben"

Hebräerbriefschreiber

Der unbekannte Schreiber des Hebräerbriefes sagte am Anfang seines Briefes:

Hebr 1: 1 Nachdem Gott vielfältig und auf vielerlei Weise ehemals zu den Vätern geredet hat in den Propheten, 2 hat er am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohn, den er zum Erben aller Dinge eingesetzt hat, durch den er auch die Welten gemacht hat; 3 er, der Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und Abdruck seines Wesens ist und alle Dinge durch das Wort seiner Macht trägt, hat sich, nachdem er die Reinigung von den Sünden bewirkt hat, zur Rechten der Majestät in der Höhe gesetzt; 4 und er ist um so viel erhabener geworden als die Engel, wie er einen vorzüglicheren Namen vor ihnen ererbt hat. 5 Denn zu welchem der Engel hat er jemals gesagt: "Mein Sohn bist du, ich habe dich heute gezeugt"[Ps 2,7]?, und wiederum: "Ich werde ihm Vater und er wird mir Sohn sein"? 6 Wenn er aber den Erstgeborenen wieder in den Erdkreis einführt, spricht er: "Und alle Engel Gottes sollen ihn anbeten!"[Ps 97,7] 7 Und von den Engeln zwar spricht er: "Der seine Engel zu Winden macht und seine Diener zu einer Feuerflamme", 8 von dem Sohn aber: "Dein Thron, Gott[Sohn], ist von Ewigkeit zu Ewigkeit, und das Zepter der Aufrichtigkeit ist Zepter deines Reiches; 9 du hast Gerechtigkeit geliebt und Gesetzlosigkeit gehasst; darum hat dich, Gott[Sohn], dein Gott[Vater] gesalbt mit Freudenöl vor deinen Gefährten."[Ps 45,7+8] 10 Und: "Du, Herr[kyrios - Sohn], hast im Anfang die Erde gegründet, und die Himmel sind Werke deiner Hände; 11 sie werden untergehen, du aber bleibst; und sie alle werden veralten wie ein Gewand, 12 und wie einen Mantel wirst du sie zusammenrollen, wie ein Gewand, und sie werden verwandelt werden. Du aber bist derselbe, und deine Jahre werden nicht aufhören. [Ps 102,26-28] 13 Zu welchem der Engel aber hat er jemals gesagt: "Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde hinlege als Schemel deiner Füße"?[Ps 110,1] Hebr 1, 1-12

„Das erstaunlichste Beispiel bietet Hebr. 1, 10. Es handelt sich dort um ein Zitat aus Ps. 102, 26ff.: “Du, Herr, hast am Anfang die Erde gegründet, und der Himmel ist deiner Hände Werk.„ Der alttestamentliche Text spricht hier offenkundig von Gott dem Vater als dem Schöpfer. Der Verfasser des Hebräerbriefs aber zögert nicht, auf Grund der Übertragung des Kyriosnamens auf Jesus, diesen nun mit den Worten des 102. Psalms anzureden, und ihn so als Schöpfer Himmels und der Erde zu bezeichnen. Im V. 8 ist ja ausdrücklich gesagt, daß sich dieses Zitat, wie auch das vorhergehende aus Ps. 45, 7f., wo geradezu die Anrede θεός auftaucht, auf den Sohn bezieht. Meiner Ansicht nach wird diesem Text nicht die nötige Beachtung geschenkt, wenn von der Christologie des Neuen Testaments die Rede ist. Überhaupt sollten wir der durchaus nicht selbstverständlichen Tatsache mehr Rechnung tragen, daß die ersten Christen nach Jesu Tode ohne weiteres auf Jesus übertragen haben, was das Alte Testament von Gott sagt. Dies beweist eben, daß der Gedanke der gegenwärtigen Herrschaft Christi von ihnen wirklich konsequent bis zu Ende gedacht worden ist. Was wir in Phil. 2, 9f. vernehmen, daß Gott Christus “mehr als erhöht„ hat, ihm seinen eigenen Namen verliehen und seine ganze Herrschaft übertragen hat, muß wirklich Gemeingut des urchristlichen Glaubens gewesen sein. Der Glaube an die “Gottheit„ Christi, um diesen Ausdruck der späteren Dogmatik zu gebrauchen, hat seinen Ursprung im Glauben an die ύπερύψωσις[76] von der Phil. 2,9 spricht.“[77]

„Im [...] Vers (Hebr. 1, 10) folgt ein Zitat aus einem anderen Psalm (Ps. 102, 26ff), und in diesem findet sich nun nicht die Anrede 'Gott', sondern 'Herr', Kyrie, obwohl sie genau dem gleichen Beweis dient wie der Psalmvers in Hebr. 1, 8f., daß nämlich der Sohn Gottes über den Engeln steht, weil er als Gott angeredet ist. Zwischen der Anrede “Kyrios„ und der Anrede “Gott„ besteht kein wesentlicher Unterschied. Dies geht auch aus dem Inhalt des Psalmzitats hervor: der Kyrios, hier mit dem Sohn Jesus Christus identifiziert, wird als Schöpfer Himmels und der Erde angesprochen: “Du, Herr, hast am Anfang die Erde gegründet, und der Himmel ist deiner Hände Werk.„ Genau wie es im Johannesprolog vom Logos heißt: '...alles ist durch ihn geworden', so ist auch hier nicht zwischen dem Schöpfer und dem Erlöser unterschieden.“[78]

=> Jesus wird hier als über den Engeln stehend und über die Psalmzitate sogar als Schöpfer bezeichnet: Gott hat die Welt geschaffen, deshalb wird Jesus auch hier als Gott bezeichnet.

Auch ausserbiblische Quellen weisen darauf hin, dass Jesus von Anfang an als Gott verehrt wurde

Kirchenväter

Clemens I.

Clemens I. Bischof von Rom lebte von 50 - ca. 100 n. Chr in Rom und sagte in seinem Brief an die Gemeinde in Korinth über das Leben Gottes:

„Nehmt unsern Rat an, und ihr werdet nichts zu bereuen haben! Denn es lebt Gott und es lebt der Herr Jesus Christus und der Heilige Geist und der Glaube und die Hoffnung der Auserwählten, daß derjenige, der demütig mit beharrlicher Sanftmut ohne Wanken die von Gott gegebenen Satzungen und Anordnungen befolgt, eingeordnet und eingerechnet sein wird in die Zahl derer, die durch Jesus Christus gerettet werden, durch den ihm die Ehre ist von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.“[79]

=> Wie Gott lebt, so lebt Jesus Christus, so lebt auch der Heilige Geist, sie leben auf ewig gemeinsam weiter, da sie alle drei eines Wesens sind. => durch Jesus Christus geschieht die Rettung, wäre er nicht Gott, so könnten die Menschen auch nicht durch ihn gerettet werden. => durch Jesus als menschgewordener Gott wird Gott der Vater verherrlicht, da durch seine Rettungstat an den Menschen, der Vater bis in alle Ewigkeit geehrt wird.

Ignatius, Bischof von Antiochia

Ignatius, Bischof von Antiochia der von 35-ca.117 n. Chr. gelebt hatte, schrieb sehr klar:

„Denn unser Gott Jesus, der Christus, wurde von Maria im Leibe getragen nach dem Heilsplan Gottes, aus Davids Samen zwar, und doch aus dem Heiligen Geist;“[80]
„Ich bete darum, daß ihr allezeit stark seid in unserem Gott Jesus Christus; in ihm mögt ihr bleiben in Einheit mit Gott und in seiner Hut. Ich grüße Alke, den mir lieben Namen. Lebt wohl im Herrn.“[81]
„Ignatius, der auch Theophorus heißt, an die durch die Größe des höchsten Vaters und Jesu Christi, seines einzigen Sohnes, mit Barmherzigkeit begnadete Kirche, die geliebt und erleuchtet ist durch den Willen dessen, der seinen Willen auf alles, was da ist, gerichtet hat gemäß dem Glauben und der Liebe Jesu Christi, unseres Gottes, (an die Kirche), die auch im Gebiet der Römer den Vorsitz führt, gotteswürdig, ehrwürdig, preiswürdig, lobwürdig, des Erfolgs und der Heiligung würdig, die den Vorsitz in der Liebe führt, Christi Gesetz haltend, des Vaters Namen tragend, welche ich auch begrüße im Namen Jesu Christi, des Sohnes des Vaters; die nach Fleisch und Geist in jedem seiner Gebote Geeinten, die da unerschütterlich erfüllt sind von der Gnade Gottes und geläutert von jeder fremden Farbe, grüße ich von ganzem Herzen ohne Tadel in Jesus Christus, unserem Gott.“[82]
„Deshalb hütet euch vor solchen Menschen! Das aber wird geschehen, wenn ihr nicht hochmütig seid, sondern unauflöslich verbunden mit dem Gott Jesus Christus, dem Bischof und den Vorschriften der Apostel.“[83]
„Mein Geist weiht sich für euch nicht nur jetzt, sondern auch, wenn ich zu Gott gelange. Noch bin ich ja in Gefahr; doch der Vater ist getreu in Jesus Christus, meine und eure Bitte zu erfüllen; in ihm mögt ihr untadelig erfunden werden.“[84]
„1 So seid nun bestrebt, festzustehen in den Weisungen des Herrn und der Apostel, damit euch bei all eurem Tun gutes Gelingen beschieden sei für Fleisch und Geist, in Glaube und Liebe, im Sohn und im Vater und im Geist, am Anfang und am Ende, mit eurem hochwürdigsten Bischof und dem würdig geflochtenen geistlichen Kranz eures Presbyteriums sowie den Diakonen nach dem Herzen Gottes! 2 Seid dem Bischof und einander untertan wie Jesus Christus dem Vater nach dem Fleische und die Apostel Christus und dem Vater und dem Geist, auf daß Einigung sei, fleischliche wie auch geistige!“[85]

=> Ignatius bezeichnete Jesus klar und eindeutig als Gott und er stellt auch noch den erweiterten Zusammenhang dar: der dreieinige Gott: Vater, Sohn und Heiliger Geist.

Irenäus, Bischof von Lyon

Der Kirchenvater Irenäus, Bischof von Lyon, Märtyrer, geb. um 135 in Kleinasien + um 202, der ein Schüler des Polycarp war, der wiederum ein Schüler des Apostels Johannes war, schrieb:

„Sie [die Gemeinde] hat von den Aposteln und Schülern den Glauben empfangen, den Glauben an den Einen Gott, den allmächtigen Vater, den Schöpfer des Himmels und der Erde und der Meere und alles was in ihnen ist, und an den einen Christus Jesus, den Sohn Gottes, der zu unserem Heil Fleisch angenommen hat, und an den Heiligen Geist, der durch die Propheten die Heilsordnung Gottes verkündet hat, die zweifache Ankunft des Herrn, seine Geburt aus der Jungfrau, sein Leiden, seine Auferweckung von den Toten und die leibliche Himmelfahrt unseres geliebten Herrn Christus Jesus ...“[86]
„Weder der Herr, noch der Heilige Geist, noch die Apostel hätten den, der nicht Gott war, jemals Gott ohne Vorbehalt und Einschränkung genannt, wenn er nicht Gott in Wahrheit wäre, noch hätten sie ihrerseits jemand als Herrn bezeichnet außer dem allerhöchsten Gott Vater und seinem Sohn, der die Herrschaft über die ganze Schöpfung von seinem Vater empfing, wie geschrieben steht: 'Es sprach der Herr zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, bis daß ich lege deine Feinde zum Schemel deiner Füße'[Ps 109,1]. D. h. der Vater sprach mit dem Sohne und gab ihm zum Erbe die Heiden und unterwarf ihm alle seine Feinde. Da nun der Vater Herr ist und der Sohn in Wahrheit Herr, so bezeichnet der Heilige Geist mit Recht beide als Herren. Und wenn die Schrift wiederum bei der Zerstörung Sodomas sagt: 'Und es regnete der Herr über Sodoma und Gomorrha Feuer und Schwefel von dem Herrn des Himmels'[1. Mose 19,24], so bezeichnet sie hier ebenfalls den Sohn, der mit Abraham gesprochen hat und von dem Vater die Gewalt empfangen hatte, die Sodomiter wegen ihrer Gottlosigkeit zu bestrafen. Ähnlich heißt es: 'Dein Thron, o Gott, steht in Ewigkeit. Ein Szepter der Gerechtigkeit ist das Szepter Deines Reiches. Du liebtest die Gerechtigkeit und haßtest das Unrecht, deshalb hat Dich, o Herr, Dein Gott gesalbt'[Ps 44,7 f.]. Beide nämlich bezeichnete der Heilige Geist als Gott, den Sohn, der gesalbt wird, und den Vater, der salbt. Und ferner: 'Gott steht in der Versammlung der Götter, in ihrer Mitte aber richtet er die Götter'[Ps 81,1]. Vom Vater und vom Sohne spricht er und von denen, welche die Kindschaft empfangen haben, und diese sind die Kirche. Das nämlich ist die Versammlung Gottes, welche Gott, d. h. der Sohn selbst, durch sich zustande gebracht hat. Und abermals heißt es von ihm: 'Gott, der Herr der Götter, hat geredet und rief die Erde'[Ps 49,1]. Und wer ist der Herr, von dem er sprach: “Gott wird sichtbar kommen, unser Gott, und er wird nicht schweigen'[Ps 49,3]? Das ist der Sohn, der in sichtbarer Gestalt zu den Menschen kam und spricht: “Offenkundig bin ich denen geworden, die mich nicht suchen'[Jes 65,1]. Wer aber sind die Götter? Die, zu denen er spricht: 'Ich habe gesagt, Götter seid ihr und Söhne des Allerhöchsten allzumal'[Ps 81,6], die nämlich, welche die Gnade “der Kindschaft erlangt haben, durch welche wir rufen: Abba, Vater„[Röm 8,15].“[87]
„Denn daß überhaupt keiner aus den Söhnen Adams schlechthin Gott genannt oder Herr geheißen wird, das haben wir aus den Schriften nachgewiesen. Alle aber, die nur ein wenig um die Wahrheit sich kümmern, können sehen, daß er allein von allen Menschen, die jemals gewesen sind, im eigentlichen Sinne als Gott und Herr und ewiger König und Eingeborener und fleischgewordenes Wort von allen Propheten und Aposteln und dem Geiste selber bekannt wird. Dies Zeugnis über ihn würden die Schriften nicht ausstellen, wenn er ähnlich wie alle ein bloßer Mensch gewesen wäre.“[88]
„Und das ist die rechte Ordnung unseres Glaubens, die Grundlage des Gebäudes und die Sicherung des Weges: Gott der Vater, ungeworden, unendlich, unsichtbar, ein Gott Schöpfer des Alls. Das zunächst ist das erste Hauptstück unseres Glaubens. Das zweite Hauptstück sodann ist das Wort Gottes, der Sohn Gottes, Christus Jesus unser Herr, welcher den Propheten erschienen ist gemäß der Gestalt ihrer Weissagungen und nach den Bestimmungen der Vorsehung des Vaters, er, durch den alles geworden ist[vgl. Kol 1,16]. Derselbe wurde auch am Ende der Zeiten Mensch unter den Menschen, um alles vollkommen zu vollenden; er wurde sichtbar und körperlich, um den Tod zu besiegen und das Leben zu zeigen[vgl. 2 Tim. 1,10] und Gemeinschaft und Frieden zwischen Gott und den Menschen zu bewirken[vgl. Röm 5,1]. Das dritte Hauptstück dann ist der Hl. Geist, durch den die Propheten weissagten, und die Väter die göttlichen Dinge lernten, die Gerechten vorangingen auf dem Weg der Gerechtigkeit, und der in der Fülle der Zeiten aufs neue über die Menschheit ausgegossen ward auf der ganzen Erde, die Menschen für Gott neu zu schaffen.“[89]
„Deshalb wird bei unserer Wiedergeburt die Taufe durch diese drei Stücke vollzogen, indem der Vater uns zur Wiedergeburt begnadigt durch seinen Sohn im Hl. Geiste. Denn diejenigen, welche den Hl. Geist empfangen und in sich tragen, werden zum Worte, d. h. zum Sohne geführt. Der Sohn hinwieder führt sie zum Vater und der Vater macht sie der Unvergänglichkeit teilhaft. Also kann man ohne den Geist das Wort Gottes nicht sehen und ohne den Sohn kann niemand zum Vater kommen[Joh. 14,6] . Denn das Wissen des Vaters ist der Sohn. Das Wissen vom Sohne Gottes aber [erlangt man] durch den Hl. Geist; den Geist aber gibt nach dem Wohlgefallen des Vaters der Sohn als Spender an diejenigen, welche der Vater will und wie er es will.“[90]
„Also ist Herr der Vater und Herr der Sohn, und Gott der Vater und Gott der Sohn; denn wer von Gott erzeugt ist, ist Gott. Und in dieser Weise wird nach Dasein und Kraft seines Wesens ein Gott erwiesen, nach dem Vorgange und der Vollführung unserer Erlösung aber Sohn und Vater. Denn da der Vater für alles Gewordene unsichtbar und unnahbar ist, so bedurfte es für diejenigen, welche [künftig] zu Gott gelangen sollten, der Hinführung zur Unterwerfung vor dem Vater durch den Sohn[vgl. Eph. 2,18; 3,1] . Deutlich spricht in hellerem Glanze auch David so von Vater und Sohn: 'Dein Thron, o Gott, ist und bleibt von Ewigkeit zu Ewigkeit. Du liebst die Gerechtigkeit und hassest das Unrecht. Deshalb hat dich Gott gesalbt mit dem Öle der Freude mehr als deine Genossen'45 [44],7-8 . Denn weil der Sohn Gott ist, empfängt er vom Vater den Thron des ewigen Reiches und das Salböl mehr als seine Genossen. Das Öl der Salbung aber ist der Geist. Mit ihm ist er gesalbt. Seine Genossen aber sind die Propheten, die Gerechten, die Apostel und alle, welche teilnehmen an seinem Reiche, d. h. seine Jünger.“[91]

=> Irenäus, dachte trinitarisch, d.h. er sah den Vater, den Sohn (Jesus) und den Heiligen Geist als Gott, wie es auch im Romanum und später im Apostolischen Glaubensbekenntnis ausgedrückt wurde.

Gajus Plinius Caecilius Secundus (Plinius der Jüngere)

Gajus Plinius Caecilius Secundus (auch bekannt als Plinius der Jüngere 61-113 n. Chr.), röm. Autor, erfolgreicher Anwalt und Konsul, schrieb über die Christenprozesse an Kaiser Trajan, als er so viele Christen getötet hatte, dass er sich fragte, ob er weiterhin jeden Christen töten solle:

„Sie [die ehemaligen Christen] versicherten darüber hinaus, ihre ganze Schuld oder ihr ganzer Irrtum habe darin bestanden, daß sie sich gewöhnlich an einem bestimmten Tage vor Sonnenaufgang versammelten, Christus wie einem Gott einen Wechselgesang darbrachten und sich durch Eid nicht etwa zu irgendeinem Verbrechen verpflichteten, sondern keinen Diebstahl, Raubüberfall oder Ehebruch zu begehen, ein Versprechen nicht zu brechen, eine angemahnte Schuld nicht abzuleugnen. Danach seien sie gewöhnlich auseinander gegangen und dann wieder zusammengekommen, um Speise zu sich zu nehmen und zwar ganz gewöhnliche und unschädliche.“[92] Siehe bei Historizität Jesu Christi/Plinius Caecilius Secundus mehr über diesen Briefwechsel

=> Plinius hat uns überliefert, dass die Christen Jesus im Wechselgesang als Gott anbeteten.

Lucian von Samosata

Der griechische Satiriker Lukian (Lucian) von Samosata (120-ca.180 n. Chr.) schrieb um das Jahr 170 n. Chr. über das Lebensende des Peregrinus (De morte Peregrini, 11):

„Denn diese armen Leute haben sich in den Kopf gesetzt, dass sie mit Leib und Seele unsterblich werden, und in alle Ewigkeit leben würden: daher kommt es dann, dass sie den Tod verachten und viele von ihnen ihm sogar freiwillig in die Hände laufen. Überdies hat ihnen ihr erster Gesetzgeber beigebracht, dass sie untereinander alle Brüder würden, sobald sie den großen Schritt getan hätten, die griechischen Götter zu verleugnen, und ihre Knie vor jenem gekreuzigten Sophisten zu beugen, und nach seinen Gesetzen zu leben.“

=> Lukian teilt uns mit, dass die Christen ihre Knie (in der Anbetung) vor Jesus beugten und nicht mehr vor den griechischen Göttern.

Spottkruzifix

Ein entdecktes Spottkruzifix veranschaulicht ebenfalls, dass die Christen Jesus als Gott anbeteten, weswegen sie zum allgemeinen Spott wurden. Paulus schrieb zu dieser Torheit (in den Augen der Heiden) und dieses Ärgernisses (in den Augen der Juden) einen gekreuzigten Gott anzubeten in seinem ersten Brief an die Korinther. 1.Kor 1,22-23:

22 Und weil die Juden Zeichen fordern und die Griechen (griech. hellen - Griechen, Nichtjuden) Weisheit suchen, 23 predigen wir Christus als gekreuzigt, den Juden ein Ärgernis und den Nationen (griech. ethnos - Nationen, Völker) eine Torheit;

Glaubensbekenntnisse

Die Glaubensbekenntnisse lassen keinen Zweifel an der Gottheit Jesu

Alle frühen christlichen Glaubensbekenntnisse, bekennen Jesus als Gott. Die Lehre, dass Jesus Gott ist, ist also bereits im Urchristentum vorhanden:

Apostolische Glaubensbekenntnisse

Die Apostolischen Glaubensbekenntnisse sind die ältesten Glaubensbekenntnisse des Christentums. Sie reichen bis in die apostolische Zeit des 1. Jhds. hinein und haben alle eine dreigliedrige Form, wie der Taufbefehl Jesu (vgl. Mt 18,20), in der sie den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist als einen Gott bekennen (als Dreieinigkeit).

Taufbekenntnis (2. Jhd.n.Chr.)

„Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn. Und an den Heiligen Geist, die heilige Kirche, des Fleisches Auferstehung.“

Romanum (2. Jhd.n.Chr.)

„Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen; und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn, der geboren ist aus dem Heiligen Geist und der Jungfrau Maria, der unter Pontius Pilatuis gekreuzigt und begraben wurde, am dritten Tag auferstand von den Toten, auffuhr in den Himmel, sitzt zur Rechten des Vaters, von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten; und an den Heiligen Geist, die heilige Kirche, die Vergebung der Sünden, Auferstehung des Fleisches.“

Endgültige Form des apostolischen Glaubensbekenntnisses (5. Jhd.n.Chr.)

„Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde, und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren durch die Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in die Hölle (Unterwelt) und am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel, er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters, von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten. Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige katholische [bedeutete früher: allgemeine] Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung des Fleisches und das ewige Leben. Amen.“

Nicänisches Glaubensbekenntnis (381.n.Chr.)

Auch das Nicänische Glaubensbekenntnis hat diese dreigliedrige Form des Bekennens: Gott der Vater, Gott der Sohn (Jesus) und Gott der Heilige Geist wird als ein Gott bekannt.

„1. Ich glaube an den einen Gott, den Vater, den Allmächtigen, Schöpfer Himmels und der Erde, aller sichtbaren und unsichtbaren Dinge. 2. Und an den Einen Herrn Jesus Christus, Gottes einziggeborenen Sohn. Er ist aus dem Vater geboren vor aller Zeit Gott von Gott, Licht vom Licht wahrer Gott vom wahren Gott gezeugt, nicht geschaffen wesenseins mit dem Vater. Durch ihn ist alles geschaffen. (vgl. Kol 1,16-17) Er ist für uns Menschen und um unseres Heiles willen vom Himmel herabgestiegen. Und er wurde Fleisch durch den Hl. Geist aus Maria der Jungfrau, und ist Mensch geworden; er wurde auch für uns gekreuzigt unter Pontius Pilatus, hat gelitten und ist begraben worden, und er ist auferstanden am dritten Tage nach der Schrift. Und er ist aufgefahren in den Himmel. Er sitzt zur Rechten des Vaters und wird wiederkommen in Herrlichkeit, zu richten die Lebenden und Toten, und seines Reiches wird kein Ende sein. 3. Und an den Heiligen Geist, den Herrn und Lebensspender, der vom Vater und vom Sohn (filioque) ausgeht. Er wird mit dem Vater und dem Sohn zugleich angebetet und verherrlicht. Er hat gesprochen durch die Propheten. 4. Und die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche (una sancta catholica et apostolica ecclesia). Ich bekenne die eine Taufe zur Vergebung der Sünden und erwarte die Auferstehung der Toten und das Leben der zukünftigen Welt.“

Athanasisches Glaubensbekenntnis (7. Jhd.n.Chr.)

Im Athanasischen Glaubensbekenntnis wird ebenfalls der Vater, der Sohn (Jesus) und der Heilige Geist als ein Gott bekannt:

„1 Wer da selig werden will, der muß vor allem den katholischen [bedeutete früher: allgemeingültigen] Glauben (catholica fides) festhalten. 2 Wer ihn nicht ganz und unverletzt bewahrt, wird ohne Zweifel ewig verlorengehen. 3 Dies aber ist der katholische Glaube, daß wir den Einen Gott in der Dreiheit und die Dreiheit in der Einheit verehren, 4 ohne die [drei] Personen [lat. persona] zu vermischen und ohne das [eine göttliche] Wesen zu trennen. 5 Eine andere ist nämlich die Person des Vaters, eine andere die des Sohnes, eine andere die des Heiligen Geistes. 6 Aber dem Vater und Sohn und Heiligen Geist eignet [nur] Eine Gottheit, gleich in der Herrlichkeit, gleich in der ewigen Majestät. 7 Wie der Vater so der Sohn, so der Heilige Geist: 8 ungeschaffen ist der Vater, ungeschaffen der Sohn, ungeschaffen der Heilige Geist. 9 Unermeßlich ist der Vater, unermeßlich der Sohn, unermeßlich der Heilige Geist. 10 Ewig ist der Vater, ewig der Sohn, ewig der Heilige Geist. 11 Und dennoch sind es nicht drei Ewige, sondern Ein Ewiger. 12 Wie auch nicht drei Ungeschaffene und nicht drei Unermeßliche, sondern Ein Ungeschaffener und Ein Unermeßlicher. 13 Ebenso ist allmächtig der Vater, allmächtig der Sohn, allmächtig der Heilige Geist. 14 Und dennoch sind nicht drei Allmächtige, sondern Ein Allmächtiger. 15 So ist der Vater Gott, der Sohn Gott, der Heilige Geist Gott, 16 und dennoch sind es nicht drei Götter, sondern es ist nur Ein Gott. 17 So ist der Vater Herr, der Sohn Herr, der Heilige Geist Herr, 18 und dennoch sind es nicht drei Herren, sondern es ist nur Ein Herr. 19 Denn wie wir nach der christlichen Wahrheit jede Person einzeln als Gott und Herrn bekennen müssen, so verbietet uns auch die katholische Religion, drei Götter oder Herren anzunehmen. 20 Der Vater ist von niemandem gemacht, noch geschaffen, noch gezeugt. 21 Der Sohn ist vom Vater allein, nicht gemacht, noch geschaffen, sondern gezeugt. 22 Der Heilige Geist ist vom Vater und Sohn nicht gemacht, noch geschaffen, noch gezeugt, sondern ausgehend. 23 Es ist also Ein Vater, nicht drei Väter, Ein Sohn, nicht drei Söhne, Ein Heiliger Geist, nicht drei Heilige Geister. 24 Und in dieser Dreieinigkeit ist nichts früher oder später, nichts größer oder kleiner, 25 sondern alle drei Personen sind untereinander gleichewig und gleichwertig, so daß in allem, wie bereits oben gesagt wurde, sowohl die Dreiheit in der Einheit als auch die Einheit in der Dreiheit zu verehren ist. 26 Wer daher selig werden will, muß diese Meinung von der Dreieinigkeit haben. 27 Aber zum ewigen Heil ist es [außerdem] notwendig, auch treu an die Fleischwerdung (incarnatio) unseres Herrn Jesus Christus zu glauben. 28 Das ist also der rechte Glaube, daß wir glauben und bekennen, daß unser Herr Jesus Christus Gottes Sohn und Gott und Mensch zugleich ist. 29 Gott ist er, aus des Vaters Wesen von Ewigkeit her gezeugt, und Mensch ist er, aus der Mutter Wesen in der Zeit geboren. 30 Ein vollkommener Gott, ein vollkommener Mensch, bestehend aus einer vernünftigen Seele und einem menschlichen Leibe. 31 Dem Vater gleich der Gottheit nach, geringer als der Vater der Menschheit nach. 32 Und wenn er auch Gott ist und Mensch, so sind es doch nicht zwei, sondern Ein Christus. 33 Einer aber, nicht, als wäre die Gottheit ins Fleisch verwandelt worden, sondern weil Gott die Menschheit angenommen hat. 34 Ganz und gar Einer, nicht durch Vermischung des Wesens, sondern durch die Einheit der Person. 35 Denn wie die vernünftige Seele und der Leib nur Ein Mensch ist, so ist Gott und Mensch Ein Christus. 36 Der gelitten hat für unser Heil, abgestiegen ist in die Hölle (Unterwelt), am dritten Tage auferstanden ist von den Toten. 37 Aufgefahren in den Himmel, sitzt er zur Rechten des Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten. 38 Zu seiner Ankunft müssen alle Menschen mit ihren Leibern auferstehen und sie werden Rechenschaft ablegen über ihre eigenen Taten. 39 Und die Gutes getan haben, werden ins ewige Leben eingehen, die Böses getan haben, ins ewige Feuer. 40 Dies ist der katholische Glaube! Wer ihn nicht treu und fest glaubt, kann nicht selig werden.“

Didache

Auch in der Didache, (Apostellehre: "Die Lehre des Herrn durch die zwölf Apostel für die Heiden." heisst es in der Überschrift), einer urchristlichen Schrift die Ende 1. Jhd. bis Anfang 2. Jhd entstanden ist, wird der Taufbefehl Jesu (vgl. Mt 18,20) mit dem Taufen auf den Namen des Vaters, des Sohnes (Jesus) und den Heiligen Geistes befohlen (wie bei den dreigliedrigen Glaubensbekenntnissen).

„7,1. Betreffs der Taufe aber: Tauft so: Nachdem ihr dies alles zuvor gesagt habt, tauft auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes mit lebendigem (= fließendem) Wasser.
2. Wenn du aber kein lebendiges Wasser hast, taufe in anderem Wasser. Wenn du aber nicht in kaltem Wasser (taufen) kannst, (dann) in warmem.
3. Wenn du aber beides nicht hast, dann gieße auf den Kopf dreimal Wasser auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“

Zusammenfassung

Markus Spieker: „Das Zwischenfazit lautet also: Jesus hielt sich für den von Gott gesandten Retter und Richter. Aber hielt er sich auch für Gott? Schließlich berichtet keiner der Evangelisten, dass Jesus von sich sagt: «Ich bin Gott.» Darauf verzichtete Jesus mit voller Absicht. Den vollen Umfang seiner Mission wollte Jesus nämlich geheim halten. «Er vertraute sich ihnen nicht an», heißt es im Johannes-Evangelium, «denn er kannte die Menschen.»[93] Jesus verfolgt einen subversiven Plan. Er will Welt vom Rand her umkrempeln, und dafür muss er so lange wie möglich inkognito unterwegs sein. Anders als die Cäsaren, die sich von bezahlten Günstlingen als gottgleich bejubeln lassen, pflegt Jesus das Understatement. Er bezeichnet sich selbst sogar als «von Herzen demütig»[94]. Auch weil er seine Jünger dazu erziehen will, sich zugunsten ihrer Mitmenschen selbst zurückzunehmen, geht er mit gutem Beispiel voran. Der Allmächtige wählt freiwillig die Ohnmacht und die Anonymität. Erst im Nachhinein zählen die Jünger eins und eins und eins und eins und eins und eins und eins zusammen, nämlich die insgesamt sieben «Ich-bin»-Aussagen von Jesus, mit denen er auf seine göttliche Herkunft verweist. Sie alle sind im Johannes-Evangelium überliefert: Jesus bezeichnet sich als «Brot des Lebens», als «Licht der Welt», als «Tür» zum ewigen Leben, als «Weinstock», als «Weg, Wahrheit und das Leben», als «Auferstehung und das Leben». Eine seiner bekanntesten Selbstbeschreibungen ist die vom «guten Hirten. Er knüpft damit an den bekannten David-Psalm an: «Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.»[95] Jesus sagt: «Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe.»[96][97]

Timothy Keller schrieb: „Jesus beanspruchte z. B. die Autorität zur Sündenvergebung (Markus 2,7-10). Da wir nur die Sünden vergeben können, die gegen uns verübt werden, geht Jesus davon aus, dass alle Sünden gegen ihn gerichtet sind und er deshalb Gott ist, dessen Gebote gebrochen und dessen Liebe in jeder Übertretung verletzt wird. Jesus behauptete auch, dass nur er ewiges Leben geben kann (Johannes 6,39), obwohl doch Gott allein das Recht hat, Leben zu geben und zu nehmen. Jesus beanspruchte sogar die Macht für sich, den Tod auszulöschen, und zwar nicht nur als eine Kraft, die Tote auferstehen lässt, sondern die Macht, die den Tod vernichten kann (Johannes 11,25 f.). Er behauptete auch, im Besitz der Wahrheit zu sein wie niemand sonst. Alle Propheten sagten: ‚So spricht der Herr‘, aber Jesus lehrte in eigener Autorität (Vollmacht) mit den Worten ‚Ich aber sage euch ...‘ (Markus 1,22; Lukas 4,32). Darüber hinaus beanspruchte er sogar, nicht nur Wahrheit zu haben oder zu bringen, sondern die Wahrheit in Person zu sein, die Quelle und der Ort aller Wahrheit (Johannes 14,6). Jesus nahm auch die Autorität für sich in Anspruch, die Welt zu richten (Markus 14,62). Da Gott allein den Überblick und das Recht hat (als Schöpfer und Eigentümer), sich ein Urteil über jeden Menschen zu bilden, setzt Jesus voraus, dass ihm diese beiden göttlichen Eigenschaften zukommen. Er meinte sogar, dass wir am Ende vor allem danach beurteilt werden, wie wir zu ihm gestanden haben (Matthäus 10,32 f.; Johannes 3,18). Jesus nahm für sich das Recht in Anspruch, angebetet zu werden (Johannes 5,23; 9,38; 20,28 f.; Lukas 5,8), was weder Persönlichkeiten noch Engeln zusteht (Offenbarung 22,8; Apostelgeschichte 14,11-15). Selbst sein spontanes Reden und Handeln legt ständig nahe, dass er einen göttlichen Status hat. Er kommt in den Tempel und erklärt alle Sabbatregeln für abgeschafft, weil der Erfinder des Sabbats gekommen ist (Markus 2,23-28). Er stellt seine Erkenntnis auf eine Stufe mit Gott, dem Vater (Matthäus 11,27). Er behauptet von sich, völlig ohne Sünde zu sein (Johannes 8,46). Er bezeichnet Johannes den Täufer als den größten Menschen der Weltgeschichte, doch der schwächste seiner (Jesu) Nachfolger soll ihn noch überragen (Matthäus 11,11). Diese Liste könnte man noch ewig fortsetzen. Dazu kommen seine direkten Ansprüche, die genauso schwindelig machen. Ihn zu kennen heißt, Gott zu kennen (Johannes 8,19); ihn zu sehen heißt, Gott zu sehen (Johannes 12,45); ihn anzunehmen heißt, Gott anzunehmen (Markus 9,37). Nur durch ihn kann man Gott kennen und zu ihm kommen (Matthäus 11,27; Johannes 14,6). Selbst wenn Jesus sich ‚der Sohn Gottes‘ nennt, beansprucht er, mit Gott, dem Vater, auf einer Stufe zu stehen, denn in der Antike erbte der einzige Sohn alles, was der Vater besaß, und war ihm damit gleichgestellt. Seine Zuhörer wussten, dass er jedes Mal, wenn er sich als ‚der Sohn‘ bezeichnete, sich ganz als Gott hinstellte (Johannes 5,18). Er übernimmt für sich sogar den göttlichen Namen ‚Ich bin‘ (Johannes 8,58) und macht sich dadurch zu Jahwe, der Mose im brennenden Dornbusch erschienen war (2. Mose 3,14; 6,3).“[98]

„Die Briefe von Paulus, die im Zeitraum von ca. 20 bis 30 Jahren nach Jesu Tod geschrieben wurden und noch frühere Hymnen[99] und Glaubensbekenntnisse[100] zitieren, zeigen, dass die ersten Christen (die hauptsächlich aus dem Judentum kamen) Jesus unmittelbar nach seinem Tod anbeteten. Die einzige redliche Erklärung dafür ist, dass Jesus selbst die Quelle dieses Anspruchs war und seine anhaltenden, mächtigen Behauptungen irgendwann ihren Widerstand durchbrachen. Martin Hengel, Professor für Neues Testament in Tübingen, hat darauf hingewiesen, dass schon die Paulusbriefe, die nur 20 Jahre nach Jesu Tod geschrieben wurden und sich dabei auf den öffentlichen Dienst von Paulus im östlichen Mittelmeerraum stützten, der nicht einmal zehn Jahre nach Jesu Tod begonnen hatte, „herausragend hohe Aussagen über Jesus machen, einschließlich seiner Präexistenz, seiner göttlichen Natur und seiner Vermittlung von Schöpfung und Erlösung“. Hengel und andere weisen darauf hin, dass Christen Jesus anbeteten, während noch Hunderte von Augenzeugen lebten, die seine Worte selbst gehört hatten. Hätte er wie Buddha jede Rede vermieden, dass er göttlich sei oder angebetet werden sollte, hätte es doch wenigstens Hinweise auf christliche Zirkel geben müssen, die darauf bestanden, dass er nur ein Mensch sei, während andere eine höhere Sicht von ihm entwickelten. Doch es gibt nicht den kleinsten Hinweis darauf. Soweit wir sehen, begannen alle Christen sofort, ihn als den auferstandenen Sohn Gottes zu verehren. Martin Hengel, Larry Hurtado (Edinburgh) und Richard Bauckham (St. Andrews) liefern umfangreiche historische Belege, dass die ersten Nachfolger Jesus als Gott angebetet haben.”[101]

Schlussfolgerung

„Nur wenn Außergewöhnliches geschehen war, wenn die Gestalt und Worte Jesu das Durchschnittliche aller Hoffnungen und Erwartungen radikal überschritten, erklärt sich seine Kreuzigung und erklärt sich seine Wirkung. Schon etwa 20 Jahre nach Jesu Tod finden wir im großen Christus-Hymnus des Philipper-Briefs (2,6-11) eine voll entfaltete Christologie, in der über Jesus gesagt wird, dass er Gott gleich war, aber sich entäußerte, Mensch wurde, sich erniedrigte bis zum Tod am Kreuz, und dass ihm nun die kosmische Huldigung, die Anbetung zukommt, die Gott beim Propheten Jesaja (45,23) als ihm allein gebührend ankündigte.“[102]

„Seine Lehren hatten etwas Grundlegendes, Endgültiges – sie gingen weit hinaus über die von Mose und den Propheten. Er fügte niemals nachträgliche Bemerkungen oder Korrekturen hinzu. Er nahm nichts zurück und änderte nichts ab. Er sprach keine Vermutungen oder bloße Annahmen aus, sondern redete völlig gewiss. Das alles steht so im völligen Gegensatz zu menschlichen Lehrern und Lehren.“[103]

„Jesus Christus ist Gott; er, der im Mutterleib einer Jungfrau empfangen wurde und in einer Krippe Bethlehems geboren wurde, ist es jetzt und war es schon immer: der Gott, der über allem ist, und der für immer gesegnet ist. Es gibt kein Evangelium [gr. eúangélion - dt: gute Nachricht/Neuigkeit], wenn er nicht Gott ist. Es ist keine Neuigkeit für mich, wenn mir gesagt wird, dass ein großer Prophet geboren wurde. Es gab schon große Propheten aber noch nie wurde die Welt nur dadurch vom Bösen erlöst, dass man die Wahrheit bezeugt und das wird sie auch nie werden. Aber erzähle mir, dass Gott geboren wurde, das Gott selbst unsere Natur annahm und uns mit ihm einsgemacht hat, dann läuten die Glocken meines Herzens fröhlich, weil ich nun zu Gott kommen kann, da Gott zu mir gekommen ist.“[104]

„Wenn man mit historischer Objektivität an diese Frage herangeht, stellt sich heraus, dass selbst die säkulare Geschichte bestätigt, dass Jesus auf dieser Erde lebte und dass er als Gott verehrt wurde. Er gründete eine Kirche, die ihn neunzehnhundert Jahre lang anbetete. Er veränderte den Lauf der Weltgeschichte.“[105]

„Keine einzige anerkannte religiöse Persönlichkeit – weder Moses noch Paulus, Buddha, Mohammed, Konfuzius usw. hat jemals von sich behauptet, Gott selbst zu sein – mit Ausnahme von Jesus Christus. Er ist der einzige Religionsstifter, der stets behauptet hat, Gott zu sein, und die einzige Persönlichkeit, die einen großen Teil der Welt auch davon überzeugt hat, dass er es ist.“[106]

Einzelnachweise

  1. Mt 11,29, siehe auch: Markus Spiekers Zwischenfazit
  2. Thomas Schultz, The Doctrine of the Person of Christ, S. 209.
  3. griech. ἐγώ εἰμι ego eimi
  4. Dr. Roland Werner, Von Jesus bewegt, hänssler Verlag, Holzgerlingen, 2008, S.36
  5. aram. ظيهىتيه meschicha - hebr. משיח maschiach - griech. Χριστός christos
  6. 3. Mose 10,6 Ihr sollt eure Häupter nicht entblößen, noch eure Kleider zerreißen, damit ihr nicht sterbt und der Zorn über die ganze Gemeinde komme. 3. Mose 21,10 Wer aber Hoherpriester ist unter seinen Brüdern, auf dessen Haupt das Salböl gegossen worden, und dem man die Hand gefüllt hat bei der Einkleidung, der soll sein Haupt nicht entblößen und seine Kleider nicht zerreißen.
  7. Henry Barclay Swete, The Gospel According to St. Mark, S. 339.
  8. Theodor Haarbeck, Die Bibel sagt... - Werkbuch biblische Glaubenslehre, Brunnen Verlag, Gießen, 1956, 13. Auflage 1982, S.15
  9. A. Glen Campbell, The Greek Terminology for the Deity of Christ, S. 12.f
  10. Heinrich Zimmermann, Das absolute „Ich bin“ in der Redeweise Jesu, in: Trierer Theologische Zeitschrift 69 (1960) 1-20.
  11. Joseph Ratzinger, Benedikt XVI., Jesus von Nazareth, Erster Teil, Herder, Freiburg im Breisgau-Basel–Wien, 2007, 2. Auflage, ISBN 978-3-451-29861-5, 10. Kapitel Selbstaussagen Jesu 2 „Ich bin es“, S. 398-400
  12. griech. αρχαίοις archaíos alt, was von Anfang (arche) an war, ursprünglich, früher; es kann auch (wie an dieser Stelle) die Vorfahren bezeichnen, mit denen Gott den Bund am Sinai schloß
  13. 2. Mose 20,13; 5. Mose 5,17 Du sollst nicht töten. – 2. Mose 21,12 Wer einen Menschen <so> schlägt, daß er stirbt, muß getötet werden.
  14. 2. Mose 20,14; 5. Mose 5,18 Du sollst nicht ehebrechen.
  15. 5. Mose 24,1 Wenn ein Mann eine Frau nimmt und sie heiratet und es geschieht, daß sie keine Gunst in seinen Augen findet, weil er etwas Anstößiges an ihr gefunden hat und er ihr einen Scheidebrief geschrieben, ihn in ihre Hand gegeben und sie aus seinem Haus entlassen hat...
  16. 2. Mose 21,24-25 24 Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuß um Fuß, 25 Brandmal um Brandmal, Wunde um Wunde, Strieme um Strieme. 3. Mose 24,20 Bruch um Bruch, Auge um Auge, Zahn um Zahn; wie er einem Menschen einen Schaden zufügt, so soll ihm zugefügt werden. 5.Mose 19,21 Und du sollst nicht schonen: Leben um Leben, Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuß um Fuß
  17. Ernst Käsemann, Das Problem des historischen Jesus, a.a.O., S.206-212, zit. bei Heinz Zahrnt, Die Sache mit Gott, Die protestantische Theologie im 20. Jahrhundert, Achtes Kapitel Die Wiederentdeckung des historischen Jesus, S. 287+288
  18. Mt 7,28 griech: ἐξεπλήσσοντο - pass. ἐκπλήσσω außer sich sein / sich entsetzen: Fritz Rienecker, Sprachlicher Schlüssel zum Neuen Testament, Brunnen Verlag, Basel, 8. Auflage, 1952, Mt 7,28, S. 17 / griech. ἐκπλήσσομαι - erschrocken sein; betroffen sein; außer sich sein; tief beeindruckt sein: Rudolf Kassühlke, Kleines Wörterbuch zum Neuen Testament, Griechisch - Deutsch, 4. Auflage, 2005, ISBN 3-438-05127-3, S. 58
  19. Joseph Ratzinger, Benedikt XVI., Jesus von Nazareth, Erster Teil, Herder, Freiburg im Breisgau-Basel–Wien, 2007, 2. Auflage, ISBN 978-3-451-29861-5, 4. Kapitel Die Bergpredigt 2 Die Tora des Messias Es ist gesagt worden - Ich aber sage euch, S. 134
  20. griech. αμήν amén - wahrlich, fest, gewiß, zuverlässig, treu, Amen; es ist das aus dem Hebr. übernommenes Fremdwort אָמֵן āmén Amen, das Treue und Wahrheit bedeutet (vgl. 4. Mo 5,22; 1. Chr 16,36) und nur von Jesus wird es zur Einleitung mancher seiner Worte gebraucht, um die Aufmerksamkeit der Zuhörer zu erhöhen und ihnen die Wahrheit und Wichtigkeit des Folgenden zu verdeutlichen; außerdem will Jesus dadurch, daß er als einziger seine Rede mit Amen einleitet, zeigen, daß er mit göttlicher Vollmacht spricht (vgl. Jes 65,16 »Gott der Treue«, wörtl.: Gott des Amen).
  21. Frederick C. Spurr, Jesus Is God, S. 54
  22. Ernst Käsemann, Das Problem des historischen Jesus, a.a.O., S.206-212, zit. bei Heinz Zahrnt, Die Sache mit Gott, Die protestantische Theologie im 20. Jahrhundert, Achtes Kapitel Die Wiederentdeckung des historischen Jesus, S. 288
  23. Ernst Käsemann, Das Problem des historischen Jesus, a.a.O., S.206-212, zit. bei Heinz Zahrnt, Die Sache mit Gott, Die protestantische Theologie im 20. Jahrhundert, Achtes Kapitel Die Wiederentdeckung des historischen Jesus, S. 288
  24. Robertson's Word Pictures of the New Testament, John 9:38
  25. John R. W. Stott, Basic Christianity, S. 28
  26. vgl. Apg. 8,27
  27. d. i. eine überschwängliche Begeisterung/Verehrung
  28. Theologisches Begriffslexikon zum Neuen Testament, herausgegeben von Lothar Coenen, Erich Beyreuter und Hans Bietenhard, R. Brockhausverlag, 1. Sonderauflage 1993, Artikel kyrios, S.659&60
  29. er meint den Kaiser und nennt ihn hier: kyrios
  30. WiBiLex: Christologische Hoheitstitel Teil 1 - Kyrios
  31. Ploycarp lehnte es ab „kyrios kaisar“ zu sagen als er gefragt wurde, was denn so Schlimmes dabei sei, dies zu sagen um dem Kaiser diesen Titel zuzusprechen und nahm stattdessen lieber das Martyrium verbrannt zu werden auf sich, siehe: Bibliothek der Kirchenväter: Epistula Ecclesiae Smyrnensis de martyrio s. Polycarpi / Martyrium des Hl. Polykarp (BKV) 8.
  32. Oscar Cullmann, Die Christologie des Neuen Testamentes, J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), Tübingen, 1957, S. 204
  33. Theologisches Begriffslexikon zum Neuen Testament, herausgegeben von Lothar Coenen, Erich Beyreuter und Hans Bietenhard, R. Brockhausverlag, 1. Sonderauflage 1993, Artikel kyrios, S.660
  34. Oscar Cullmann, Die Christologie des Neuen Testamentes, J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), Tübingen, 1957, S. 202
  35. Dr. Roland Werner, Von Jesus bewegt, hänssler Verlag, Holzgerlingen, 2008, S.34+35
  36. „Wenn meine Herrlichkeit vorüberzieht, stelle ich dich in den Felsspalt und halte meine Hand über dich, bis ich vorüber bin. Dann ziehe ich meine Hand zurück, und du wirst meinen Rücken sehen. Mein Angesicht aber kann niemand sehen“ (Ex 33,18.22f)
  37. Joseph Ratzinger, Benedikt XVI., Jesus von Nazareth, Erster Teil, Herder, Freiburg im Breisgau-Basel–Wien, 2007, 2. Auflage, ISBN 978-3-451-29861-5, 8. Kapitel Die großen Bilder des Johannes Evangeliums, S. 310
  38. Rudolf Schnackenburg, Das Johannesevangelium, Zweiter Teil, Herders theologischer Kommentar zum Neuen Testament IV/2, Freiburg — Basel - Wien 1971, bes. S. 59-70 (Herkunft und Sinn der Formel ego eimi) und S. 150-168 („Der Sohn“ als Selbstbezeichnung Jesu im Johannesevangelium).
  39. Joseph Ratzinger, Benedikt XVI., Jesus von Nazareth, Erster Teil, Herder, Freiburg im Breisgau-Basel–Wien, 2007, 2. Auflage, ISBN 978-3-451-29861-5, 10. Kapitel Selbstaussagen Jesu 2 „Ich bin es“, S. 402
  40. Raymond E. Brown, The Gospel According to John, S. 367
  41. Archibald Thomas Robertson, Word Pictures in the New Testament, John 5:17
  42. Merrill C. Tenney, The Gospel According to John, S. 64
  43. Merrill C. Tenney, John: The Gospel of Belief, S. 215
  44. Karl Heim, Das Wesen des evangelischen Christentums, Quelle&Meyer Verlag, Leipzig, 1925
  45. C.S. Lewis, Pardon, ich bin Christ, S. 56-57
  46. 46,00 46,01 46,02 46,03 46,04 46,05 46,06 46,07 46,08 46,09 46,10 46,11 46,12 46,13 46,14 46,15 griech. σωτὴρ soter
  47. Lexikon zur Bibel, Fritz Rienecker, R. Brockhausverlag, Wuppertal, 1960, 2. Sonderauflage 1991, Artikel: Namen Jesu Christi, S.969
  48. Das hebräische Wort עֶבֶד ‘ævæd (in der Septuaginta als δούλος dulos oder παῖς pais wiedergegeben) bezeichnet die untergeordnete Position gegenüber einem Höhergestellten, oft einen Bediensteten gegenüber seinem Arbeitgeber, auch Soldaten gegenüber ihrem Vorgesetzten usw. Siehe: WiBiLex: 1. Allgemeines zum Begriff עֶבֶד ‘ævæd
  49. Dan 7,13
  50. Oscar Cullmann, Die Christologie des Neuen Testamentes, J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), Tübingen, 1957, S. 164
  51. Oscar Cullmann, Die Christologie des Neuen Testamentes, J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), Tübingen, 1957, S. 165
  52. Lexikon zur Bibel, Fritz Rienecker, R. Brockhausverlag, Wuppertal, 1960, 2. Sonderauflage 1991, Artikel: Namen Jesu Christi, S.970
  53. Timothy Keller, Glauben wozu? Religion im Zeitalter der Skepsis, engl. Making Sense of God: An Invitation to the Skeptical, 2019 Brunnen Verlag GmbH Gießen, ISBN: 978-3-7655-0715-1, S. 299-300
  54. Timothy Keller, Glauben wozu? Religion im Zeitalter der Skepsis, engl. Making Sense of God: An Invitation to the Skeptical, 2019 Brunnen Verlag GmbH Gießen, ISBN: 978-3-7655-0715-1, S. 300-301
  55. Michael Green, Who Is This Jesus? (Nashville 1990), S. 14
  56. Timothy Keller, Glauben wozu? Religion im Zeitalter der Skepsis, engl. Making Sense of God: An Invitation to the Skeptical, 2019 Brunnen Verlag GmbH Gießen, ISBN: 978-3-7655-0715-1, S. 301-303
  57. Spufford, Unapologetic, S. 109.
  58. Murray J. Harris, Jesus as God, S. 172
  59. Otto Michel, Kritisch-exegetischer Kommentar über das Neue Testament, Bd.4, Der Brief an die Römer, S. 296-298
  60. Oscar Cullmann, Die Christologie des Neuen Testamentes, J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), Tübingen, 1957, S. 321
  61. Robertson's Word Pictures of the New Testament, Romans 9:5, übs. von mir.
  62. F. F. Bruce, The Real Jesus: Who Is He?, S. 202
  63. F. F. Bruce, The Real Jesus: Who Is He?, S. 158
  64. Carl F. H. Henry, The Identity of Jesus of Nazareth, S. 53
  65. Murray J. Harris, Jesus as God, S. 173-185
  66. Murray J. Harris, Jesus as God, S. 238
  67. Novum Testamentum Graece, Nestle-Aland, Deutsche Bibelgesellschaft, 27. revidierte Auflage, 2. korrigierter Druck 2000, S.247
  68. Griechische Grammatik zum Neuen Testament, Ernst G. Hoffmann, Heinrich v. Siebenthal, Immanuel Verlag, Riehen/Schweiz, Zweite Auflage, 1990, §135c, S.185
  69. Fritz Rienecker, Brunnen Verlag, Gießen-Basel, 8. Auflage, 1952, S.195
  70. Adolf Schlatter, Der Evangelist Johannes, Stuttgart, 1930, S.3
  71. Nestle-Aland, 27. Auflage) folgender Text (Deutsch nach: Interlinearübersetzung, Ernst Dietzfelbinger, hänssler, 1994, S.1049
  72. Friedrich Büchsel, Die Johannesbriefe, in: Theologischer Handkommentar zum Neuen Testament, 4. Auflage, Leipzig, 1922, S.89
  73. Fritz Rienecker, Sprachlicher Schlüssel zum Griechischen Neuen Testament, Brunnen Verlag, Gießen-Basel, 1955, S.604
  74. H. Windisch-H. Preisker, Die Katholischen Briefe (Hdb. z. NT), 3. Aufl. 1951, S. 135.
  75. Oscar Cullmann, Die Christologie des Neuen Testamentes, J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), Tübingen, 1957, S. 318
  76. wörtlich: Übererhöhung - Schlachter 2000 übersetzt: “über alle Maßen erhöht„
  77. Oscar Cullmann, Die Christologie des Neuen Testamentes, J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), Tübingen, 1957, S. 242
  78. Oscar Cullmann, Die Christologie des Neuen Testamentes, J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), Tübingen, 1957, S. 319
  79. 1. Clemens 58,2
  80. Ignatius an die Epheser 18,2
  81. Ignatius an Polycarp 8,3
  82. Ignatius an die Römer, Vorrede
  83. Ignatius an die Traller 7,1
  84. Ignatius an die Traller 13,3
  85. Ignatius an die Magnesier 13,1„
  86. Irenäus, Gegen die Häresien, I.10.1 zit. bei: Eberhard Arnold, Am Anfang war die Liebe, Dokumente, Briefe & Texte der Urchristen, S.115
  87. Irenäus, Gegen die Häresien, III.6.1
  88. Irenäus, Gegen die Häresien, III.19.2
  89. Irenäus, Erweis der apostolischen Verkündigung, I.1.6
  90. Irenäus, Erweis der apostolischen Verkündigung, I.1.7
  91. Irenäus, Erweis der apostolischen Verkündigung, II.1.47
  92. Briefe X.96
  93. Joh 2,24
  94. Mt 11,29
  95. Psalm 23
  96. Joh 10,11
  97. Markus Spieker: Jesus. Eine Weltgeschichte. fontis, Basel, 2020, ISBN 978-3-03848-188-1, S. 335-336
  98. Timothy Keller, Glauben wozu? Religion im Zeitalter der Skepsis, engl. Making Sense of God: An Invitation to the Skeptical, 2019 Brunnen Verlag GmbH Gießen, ISBN: 978-3-7655-0715-1, S. 306-307
  99. siehe, z. B. den Philipperhymnus: Phil 2, 6-11
  100. siehe, z. B.: Ältestes Glaubensbekenntnis, Apostolisches Glaubensbekenntnis
  101. Timothy Keller, Glauben wozu? Religion im Zeitalter der Skepsis, engl. Making Sense of God: An Invitation to the Skeptical, 2019 Brunnen Verlag GmbH Gießen, ISBN: 978-3-7655-0715-1, S. 309
  102. Joseph Ratzinger, Benedikt XVI., Jesus von Nazareth, Erster Teil, Herder, Freiburg im Breisgau-Basel–Wien, 2007, 2. Auflage, ISBN 978-3-451-29861-5, Vorwort, S. 21
  103. Fred John Meldau, Proofs of the Deity of Christ from the Gospels, S. 5
  104. Charles Haddon Spurgeon, God Incarnate, the End of Fear, „And the angel said unto them, Fear not.“ - Luke ii. 10. [Gott wurde Fleisch, das Ende der Furcht, „Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht.“ - Lukas 2,10]
  105. William Childs Robinson, Our Lord, S. 29
  106. Thomas Schultz, The Doctrine of the Person of Christ, S. 209

Quellen

  1. Otto Michel, Kritisch-exegetischer Kommentar über das Neue Testament, Bd.4, Der Brief an die Römer, S. 296-298
  2. Otto Michel Roem 9 5b 11 kkk.jpgOtto Michel Roem 9 5b 12 kk.jpgOtto Michel Roem 9 5b 21 kk.jpgOtto Michel Roem 9 5b 22 kk.jpg
  3. Oscar Cullmann, Die Christologie des Neuen Testamentes, J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), Tübingen, 1957, S. 320-321
  4. Cullmann Roem 9 5 1 k.jpgCullmann Roem 9 5 2 k.jpgCullmann Roem 9 5 3 k.jpg
  5. Oscar Cullmann, Die Christologie des Neuen Testamentes, J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), Tübingen, 1957, S. 322
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